Ich versuche immer noch eine Erklärung dafür zu finden, bzw. diesem sehr komplexen und üblen Gefühl Ausdruck zu verleihen, das mich packt, wenn ich nachts aufwache und nicht mehr einschlafen kann. Es kommt etwas sehr tiefsitzendes Beunruhigendes hoch, eine Mischung aus Verlust, Leere, Orientierungslosigkeit und Furcht. Ich fühle mich selten einsam, aber in diesem aus-dem-Schlaf-gerissenen Zustand bin ich plötzlich ganz allein, ganz roh, bestürzt, deprimiert, bedroht. Am Tag kann ich mich von diesem Gefühl distanzieren, vielleicht ist all die Tagesarbeit auch nur das – ein elementares emotionales Chaos zu verdecken. Funktionieren. Was im Traum geschieht, die Bilder und Gefühle, die er produziert, das verändert sich Zeit unseres Lebens nicht im Wesentlichen. Im Traum sind alle naturwissenschaftlichen Gesetze ausgeschaltet, wir sind mehr wir selbst als das gefilterte, filternde, rationalisierte, kultivierte Selbst, das wir durch den Arbeitstag schicken. An der Grenze von Schlafen und Wachen scheine ich regelmäßig eine Art Schleudertrauma zu erleben.
Was hat es mit meinem Schlaf auf sich, den ich einerseits so brauche, sofern man das kann „genieße“ und doch – ich knirsche mit den Zähnen, rede, schlafwandle, trete Menschen aus meinem Bett heraus. Und dann steh ich mitten in der Nacht irgendwo in der Wohnung, wach, und sehne mich nach nichts mehr, als sofort wieder schlafen zu können.
Sleep is the daily end of life
A small exercise in death
Which is it’s sister
But not every brother and sister
Are equally close
Giving to the enemy
A small exercise in submission
And holding onto nothing
(Peter Murphy)