Aufgestanden, Handy geschaut. Ja. Ist der 2.1. – den hatte ich ausgesucht, weil da die Theater-Saison weitestgehend erledigt ist. Einmal über die Straße zur Ärztin. Verordnung abholen. Steht seit Wochen fest, aber der Schritt ist doch auch ein gewaltiger in den eigenen Arsch. Zur Arbeit gefahren. Dort wurde ich wegen Weinens weggeschickt. Ich weiß nicht mal warum ich weine – Ende eines langen, langen Lebensabschnitts, dem, in dem ich trinke. Auch die Feigheit, für die ich mich schäme. Ich versuche, ein bisschen Stolz zu generieren, aus dem Entschluss, den ich getroffen habe. Es gelingt mir nicht. Fühle mich nach wie vor am Arsch. Hoffe, dass es jetzt schnell geht, dass meine Krankenkasse die Maßnahme grünleuchtet. Vorhin war ich im Getränke Hoffi, hab der Ricky gesagt, dass sie jetzt vielleicht verarmt, wenn ich nur noch Säfte kaufe. Und sie hat mich ganz fest in den Arm genommen. I´m open for hugs theses days.
Ich bekomme enormes Feedback von Menschen, von denen ich nicht wusste, dass sie trockene Alkoholiker sind. Und von den Angehörigen von Suchtis jeder Couleur. Ich weiß nicht, wie das wird, ohne meinen Wein. Ich steh da komplett am Anfang. „Where’s the new horizon?“ singt Barbra. Und darauf „Enough is enough“. Yes.
du hast den wichtigsten, schwierigsten und mutigsten schritt hinter dir, und jetzt kommt etwas ganz neues. finde ich großartig, was für ein toller anfang in den neujahrstagen! kannste schonmal stolz wie bolle sein. drücke daumen und biete notfallpasta oder hunderunden oder was immer dir hilft.