„An American Family“ hieß die erste Reality-Show im amerikanischen Fernsehen. 1971: Ein halbes Jahr lang begleitete ein Kamerateam die Familie Loud in Santa Barbara. Charismatische kettenrauchende Mom, American Dad, zwei Söhne, zwei Töchter, ein weiterer Sohn, der aber bereits ausgezogen ist und im Chelsea Hotel (!) in New York (!) lebt. Die Ehe überlebt die Dreharbeiten nicht, die Familie schließlich droht an den Reaktionen nach der Ausstrahlung zu zerbrechen. Die Louds werden geächtet, bejubelt, für irre erklärt. Nicht nur findet ihre Trennung vor laufenden Kameras statt, nein, es gibt auch noch das erste TV-Coming out – Sohn Lance ist ein schillernder Homo, der erste offene Homosxuelle im amerikanischen Fernsehen.
HBOs „Cinema Verité“ erzählt die Geschichte dieses Doku-Drehs. Für alle Betrachter die das Original nicht gesehen haben (und das dürften die meisten sein,) werden einige Szenen parallelmontiert – Original und Fälschung. Hier sieht man, wie nah dran die Verfilmung ist. Danach hat man den Wunsch, das Original zu sehen – den selben Effekt bewirkte HBO für „Grey Gardens“, den Spielfilm.
Hervorragend gespielt, spannend selbst angesichts und trotz der Reality-Realität, wie sie mittlerweile bei den Sendern Einzug gehalten hat.
Watch this clip from the original show. Mom besucht Lance im Chelsea Hotel und läuft u.a. Holly Woodlawn über den Weg:
Watch An American Family: Pat and Lance in New York on PBS. See more from WNET.
Lance bei Dick Cavett: