Ich war von mindestens drei Wochen konzentrierter Arbeitszeit ausgegangen. Einen Roman überarbeiten, den ich vor vier Jahren fertiggestellt hatte. Ihn soweit in shape zu bringen, dass meine Agentin ihn auf der Buchmesse anbieten kann. Sie findet ihn toll, aber an einigen Stellen sollte noch ein wenig mehr Glam reingebracht werden, und da es doch schon ein paar Jahre her war, dass ich ihn verfasst hatte, da ging ich nicht ganz angstfrei an diese Arbeit. Was, wenn ich mein Schreiben von vor fast 5 Jahren plötzlich ganz Scheiße finden würde? Und dann kam die Housesitting-Woche immer näher, plötzlich war sie da, und so habe ich, kaum in meiner Ex-Heimat angekommen, losgelegt. Am Samstag 100 Seiten. Die unangenehmen Plot- und Sprach-Überraschungen blieben aus. An einigen Dialogen musste ich noch feilen, einige Bilder noch ausschmücken. Am Sonntag weitere 100 Seiten – auch hier keine wirkliche Strukturarbeit erforderlich. Und bis vor einer halben Stunde dann die letzten100 Seiten. Hier hatte ich erwartet, dass die Handlung sich schleppen würde, dass es zäh wird, dass mir die Antiheldin, die ich vor 5 Jahren so liebte, vielleicht auf den Geist gehen würde. Nö. Ich liebe sie immer noch. So wie die anderen Damen und Herren, die das fiese fiese Spukhaus bevölkern/ heimsuchen oder in ihm verschwinden. Und dann das Finale – würde das so gehen oder musste ich es komplett neu schreiben? Nein. Es ging. Und es ging gut.
Ich musste bei der Arbeit oft grinsen. An drei Stellen hab ich geweint – und nicht, weil es so schlecht war, sondern weil mich die selbst geschrieben Geschichte so berührte, als habe sie jemand anderes geschrieben. Was sie ja gewissermaßen auch jemand anderes hat. Ein Geist, den ich rief, und mit dem ich mich sehr wohl fühle.
Was brabbelt der Blogger da nur, wird sich der uneingeweihte Leser jetzt vielleicht fragen. Aber, wenn meine Agentin das Werk an den Mann bringt, und das erscheint mir nach dieser Überarbeitung alles andere als unrealistisch, dann werden Sie bald zu den Eingeweihten zählen. Geduld. Die hatte auch ich.
Ich mach jetzt mal nen Champagner auf. Einen auf Laura! Einen auf Steerpike! Einen auf meinen Erstleser. Einen auf „Chris“, von der nicht mehr als ihr Vorname überliefert war (bis Glam kam.) Und einen auf die Agentin, ohne die das Buch noch in der Schublade vergilben würde!
gut so.
Ich freu mich darauf!
das freut mich sehr.
Stößchen! Toi toi toi!
super – das klingt toll!
cheers, sweety darling.
may the hound of love be hunting!
und nicht zurückhalten beim ausschmücken.
ich weiß noch, wie das einzige, das mich beim lesen gestört hat, daß es nicht MEHR zu lesen war…
y´all!
Ist das nicht ein geiles Gefühl, wenn man seine alten Sachen auch nach Jahren noch gut findet? Manchmal entdeckt man darin auch Seiten an einem oder Talente, die man schon völlig vergessen hatte. Ein beschwingendes Gefühl. Glückwunsch… und wir sind freudig gespannt!
Ich bin sehr gespannt und freue mich.
Ick freu mir so für Dich (0;!!! Kann dieses Zittern beim Neulesen so nachvollziehen! Toi toi toi für die Eroberung des Bücherwurmmarktes mon cher!!
REPLY:
it is!