EIN ELEFANT FÜR DICH

Ein großer Grauer rechts im Bild. Auf dem Gendarmenmarkt, direkt neben mir. Dann legt er sich hin (fällt?), ich geh an ihm vorbei und sehe, dass er eine dicke runde Schusswunde hat. Wir schauen uns an, ich schau nochmal die Wunde an, bestürzt, stelle dann aber fest, dass es sich um einen Türspion handelt und bin ein bisschen beruhigt. Nicht mehr beim Aufwachen.

Natürlich bin ich selbst der defekte Elefant. Und der muss sich gerade mal hinlegen und ausruhen. Ich würde ihm einen ruhigeren Ort dafür gönnen, als ausgerechnet den Gendarmenmarkt, aber mein Unterbewusstsein wird sich was dabei gedacht haben. Wie viel turmoil das in kurzer Zeit war, das registriere ich erst jetzt. Ich werde zusammengehalten aus Lehren der Verhaltenstherapie, wenn ich die nicht hätte, würde ich aufribbeln wie ein alter Strickpulli. Das merke ich erst jetzt, beim Schreiben und bei der Unfähigkeit, meine Protagonisten in ein Bild zu kleiden, das nicht dem meines inneren Trümmerfeldes gleicht, und ich meine jetzt gar nicht die Horrorelemente der Geschichte – fiel schwerer fällt es mir, den beiden einen Alltag zu schenken, der ihnen gerecht wird. Die stehen jetzt rum, scharren mit den Hufen und schauen mich vorwurfsvoll an.

2 Gedanken zu „EIN ELEFANT FÜR DICH

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