PEOPLE WHO PEOPLE PEOPLE

Ich könnte jetzt meckern, wie langweilig und ereignisarm mein Leben gerade ist – es passiert gerade nicht viel außer Schreiben, aber da ist es alles andere als langweilig. Ich merke, wie mir einige Figuren wieder vordiktieren, wie sie zu sein haben, und das ist manchmal gar nicht das, wo ich mit ihnen hin will. Ich könnte sie entweder in meine Richtung biegen, aber viel spannender ist es, ihnen den Gefallen zu tun, sie so sein zu lassen, wie sie sein wollen und dann zu schauen, was das für den Text im Ganzen nachher bedeutet. Die Vormittage vergehen jedenfalls im Flug. Ich merke das, wenn ich eine Maschine Wäsche anstelle und die ist gefühlte 5 Minuten später fertig, oder ich koche mir einen Kaffee, und wenn ich ihn dann trinken will ist er kalt.
Ich stecke noch zu tief im Text drin, um beurteilen zu können, ob man so etwas machen darf: eine Slapsticknummer, ein Horrorelement und dann eine Umarmung, die „zum Weinen wird“, innerhalb von drei Seiten. Aber es fühlt sich an wie ich, bzw die Summe meiner Figuren.

Was die ansonsten noch mit mir anstellen: Träume, an denen Freud seine Freude hätte. Very special hauntings, intensive, komplexe Gefühle die ganze Nacht hindurch. Writing your heart out sometimes leads to fucking with your brain. Aber es fühlt sich alles sehr organisch an. Selbst das sich-ums-Schreiben-drücken beispielsweise: erst redigiere ich die Seiten vom Vortag, dann koche ich erstmal Kaffee/ mache das Bett/ wasche Wäsche. Das ist kein sich-Drücken, das ist Anlauf nehmen. Man geht ja auch nicht auf den Turm und springt. Man geht auf den Turm, positioniert sich und springt.

2 Gedanken zu „PEOPLE WHO PEOPLE PEOPLE

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert