GLAM UND DIE ZWIEBELN FÜR AFRIKA

„Und, sagen Sie, Glam: Glauben sie nicht, dass Sie mit der gestern auf Ihrem Blog veröffentlichten Homestory zuviel über sich verraten haben? Sind Sie nicht der Ansicht, dass der nackte Mann am Küchentisch, das Abbilden der Küchenbodenfliesen, die Ausrichtung der beiden Engels-Kissen auf dem Malm-Bett vielleicht zuviel über intime Bereiche Ihres Lebens preisgibt?“
„Ach Frauke, das ist schon ganz okay. Das sind keine Engel, übrigens, das sind präraphaelitische Jungvampire. Als Hutdesigner lebe ich ja mein Leben praktisch in der Öffentlichkeit. Und wenn das Bedürfnis besteht, also, wenn Leute mir mailen und sagen „Glam – wie ist eigentlich Deine Küche gefliest?!“, da komme ich doch gern der Aufforderung nach. Ist ja noch keiner von gestorben, dass er meine Küchenfliesen gesehen hat. Har har. Ich verbinde derlei Öffentlichkeitsarbeit nur gerne mit meinen Charity-Aktionen. Deshalb der Hinweis auf meine Aktion Zwiebeln für Afrika.“
„Aber, Glam, ist es nicht manchmal besser, weniger zu geben, sich mehr zurück zu halten?“
„Ach Frauke. Nein, eigentlich. Also gar nicht, um genau zu sein. Die mögen mich doch, weil sie wissen wie irre ich bin. Da erwartet doch keiner, dass ich den Fußnagelknipser nicht ausgerechnet auf den Duden lege, und so isses ja nun mal. Duden, Fußnagelknipser.“
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(Wer den Knipser findet muss ihn wieder abgeben.)

„Ich fühle mich auch versucht, Frauke, Ihnen und Ihren Zulesern zu zeigen, wie der Verlauf des weiteren Aktionsabends für Afrika sich gestaltete. Es kam zur Entwicklung meines Wappens:
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Und dann kam der Ereignishorizont mit einem Kümmel und Kohl-Gericht zu Besuch. Er argumentierte, dass der Kümmel den Nebenwirkungen des Kohls entgegenwirke. Und sollte Recht behalten.
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Gleich musste ich meine neuen Hutkreationen für die Mailänder Präsentation festhalten. Die haben in Mailand einfach keine adäquaten Models da. Schande. Blasen und vakant kieken können die wie junge Götter – aber Hüte mit Würde tragen, Frauke, ehrlich: Vergisses.
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An der Präsentation muss ich noch arbeiten. Der nackte Kai, nun angezogen, schlief ein.
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Meine Freundin Paris Hilton versuchte uns drei in ein Foto zu bannen, aber weil Karsten Speck (auf Hafturlaub) sie permanent kitzelte und die Verknüpfung ihrer Extensions studierte, kamen nur minderwertige Fotografien zustande.
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Und als alle entweder weg oder eingeschlafen waren, da habe ich mich dann um meine Fanpost gekümmert und mir die Ellbogen mit Zitronensaft eingerieben. Denn, wissen Sie, Frauke, was mich ehrlich beruhigt?“
„Bitte, Glam!“
„Wenn uns etwas bleibt, wenn es etwas gibt, das wir bis ins hohe Alter retten können, dann doch unsere Exzentrizität.“

22 Gedanken zu „GLAM UND DIE ZWIEBELN FÜR AFRIKA

  1. Au-lait

    Bislang habe ich mich weder sehr vampiresk noch der präraffaelitischen Malerei des viktorianischen Englands verbunden gefühlt, vielleicht habe ich es aber auch nur bislang nicht wahrhaben wollen. 🙂

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  2. schroeder

    Eigentlich war das Schwierige nicht den Knipser auf dem Duden, sondern den Duden unter dem Knipser zu finden – verdeckt ja die Schrift *hrhr*

    und dass man seine im Alter zunehmende Exzentrizität schon im Vorfeld begrüßend annehmen sollte, kann ich mir als gute Strategie vorstellen… noch läuft sowas bei mir aber unter der verniedlichenden Bezeichnung Marotte .-)

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  3. glamourdick

    REPLY:
    über dem ganzen aktionismus habe ich doch prompt die blogger-lesung verpasst. aber dass bei mir auch ständig unangekündigt paris und frank und kai usw auflaufen. wenigstens frauke hatte sich angekündigt. die weiß nämlich was sich gehört. und ich muss morgen unbedingt posten, was ich von chiara o. erfahren habe…

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  4. glamourdick

    REPLY:
    nachdem ich meine marotten nicht mehr gut im überblick hatte (zuviele), empfahl mir meine therapeutin sie unter dem begriff der exzentrizität zu subsumieren.

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  5. sabbeljan

    hilft zitronensaft auf ellenbogen auch gegen kohlsche randprodukte?

    ps: ich protestiere hochoffiziell gegen die nutzung des weissen elefanten als lasttier fuer zigarettenschachteln!

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  6. glamourdick

    REPLY:
    zitronensaft auf ellenbogen hilft gegen fast alles, nur nicht gegen schluckauf.
    zur nutztierfunktion des weißen elefanten – erwischt. dazu muss ich erklären, dass er vor seiner befreiung auf einer tabakplantage nahe der mecklenburgischen seenplatte angestellt war und heute noch, wenn man mal nicht hinschaut, die zigarettenschachteln aufnimmt. ich krieg es ihm nicht abtrainiert. er genießt ansonsten sämtliche vorteile eines weißen hauszwergelefanten. (zur zeit gehen wir allerdings nur selten spazieren, man sieht ihn so schlecht im schnee.)

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  7. Au-lait

    Ist Gries eigentlich dasselbe wie Gerste? Ich kenn im Auge nur Gerstenkörner. Und Grießpudding. Aber ich wohne ja auch in einer seltsamen Gegend. 😉

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  8. glamourdick

    REPLY:
    so einfach lass ich mich nicht ins bockshorn jagen, auch wenn ich das kohlkümmelgericht nicht über den selbigen klee loben könnte, mag ich doch gar keinen kümmel (nur den vom kreuz). wieder reiche ich den vorwurfs-stab dem ereignishorizont. ich bin der mit den heiligenbildchen und fleißkärtchen. daraus baue ich mir kartenhäuser und wappen.

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