MONEY CHANGES EVERYTHING

Ein dicker Brief von der Bank ist nicht schlimm, heißt Kontoauszüge, kann man getrost geschlossen in die 2006er Ablage schieben. Ein dünner Brief ist schlimm, heißt „Buchung konnte mangels Deckung nicht ausgeführt werden.“ Macht Arbeit und ein flaues Gefühl. Die dünnen Briefe kommen immer freitags, damit man das Wochenende auf der richtigen Note beginnt. Heute auch.
Ich leide ja unter einer seltsamen Retardwirkung. Meine Laune verschlimmert sich nicht sofort, sondern immer zeitverzögert. Früher waren das manchmal Tage, mittlerweile ist es eine viertel Stunde. Da sitze ich gerade im Görlitzer Park in der Sonne, weil heute der Beton auf den Balkon geschüttet wird und drei Polen die Wohnung okkupiert haben und sich an ihrem ersten Becks des Tages freuen. Sitze also in der Sonne, sollte mich freuen und stattdessen läuft wieder der alte Film vorm inneren Auge – nicht genug Geld, zu wenig Arbeit, Unfähigkeit mir etwas Neues zu suchen. Dann wüsste ich doch ganz gern, welche Buchung da geplatzt ist (Miete? Versicherung?) und dann wieder doch nicht. Also ein schöner Sonnentag im Mai. Dann geh ich zur Arbeit mit richtig guter Laune. Und erfahre, dass mein letzter Lohn versehentlich noch nicht überwiesen worden ist. Bis die Laune wieder hochgeht dauert allerdings noch mindestens ne halbe Stunde. Und wenn es soweit ist, dann kann ich mich vielleicht sogar auf mein morgiges Date freuen.

3 Gedanken zu „MONEY CHANGES EVERYTHING

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