A LONG WAY DOWN oder THANK YOU FOR SMOKING

Seit mein Arbeitsplatz wegen der Petze zum Nichtraucherarbeitsplatzt umfunktioniert wurde rauche ich weniger muss ich für meine Zigarettenpause ans Fenster. Hat man frische Luft, kriegt man bisschen Sonne ab – wäre also nicht so schlimm. Wenn ich nicht diese Höhenangst hätte. Und das Büro sich nicht gerade im 4. Stock befände. Was es aber tut. Und zwar in einem Fabrikgebäude mit sehr sehr hohen Räumen.
Ich stehe dann also am Fenster, das so auf Kniehöhe beginnt und halte mich mit einer Hand am Fensterrahmen fest. Ich beuge mich ein klitzeklein bisschen nach vorne, damit auch ja kein Rauch in die Fresse der Petze ins Büro qualmt. Fixiere einen Punkt auf der Häuserfassade gegenüber. Das gelingt mir 10 Sekunden und dann saugt der Abgrund an mir. Ich muss nach unten schauen. Dann dieses Magengefühl, das so ähnlich ist, wie wenn man kurz vorm einschlafen aufwacht. Als ob ein Gespenst einen Flipflop durch meine Mitte macht. Und wenn ich eh schon runterschaue, dann geb ich´s mir gleich richtig. Beuge den Kopf noch etwas weiter und fixiere etwas auf dem Boden. Dann setzt so ein Vertigo-Effekt ein. Mein Körper denkt schon, dass er stürzt. Ziemlich irrational, aber so ist das mit Ängsten. Und da ich ja nun aber so gerne rauche, konfrontiere ich seit ein paar Tagen mehrmals täglich meine Höhenangst. Aber der Petze verzeihe ich trotzdem nicht. Ich bin ja nachtragend.

11 Gedanken zu „A LONG WAY DOWN oder THANK YOU FOR SMOKING

  1. No 1

    Mein Bedauern hält sich in Grenzen. Wer Zeit seines Lebens andere durch Rauchen belästigt, braucht nicht in weinerliches Gejammere und Übertreibung zu verfallen, wenn er zu gewissen Zeiten am Fenster rauchen muss.

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  2. lore.berlin

    Unser Raucherraum wird zum 01.10 auch wegrationalisiert…Dann heißt es bei Wind und Wetter auf den Hof…Ich Frostbeule gehe bei – 15°C bestimmt nicht raus. Im Büro durften wir ja nie. Finde ich auch o.k. Gibt es in dem Fabrikgebäude keinen Hof, auf den man gehen könnte ?

    Als Strafe würde ich die Petze nach dem Genuss einer Zigarette, ordentlich anpusten. Sie muss es ja riechen. Ansonsten habe ich etwas gegen Mundgeruch…:)

    @ No 1

    Solange ein Raucher niemanden belästigt, hat jeder selbst zu verantworten, was er mit seiner Gesundheit macht und !!! Tabak ist Gemüse und Gemüse ist gesund….

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  3. larousse

    „Als ob ein Gespenst einen Flipflop durch meine Mitte macht.“ wow, das beschreibt es ziemlich genau! Muß zwar keine Zwangsfensterpause mehr machen, da seit 10 Jahren clean, habe aber Mörder Vertigo. Noch letzte Woche auf der Kirmes, wo ich das „Schisser“ der Brut nicht habe auf mir sitzen lassen wollen und auf die Klammersitze dieses 40-Meter-Stengels geklettert bin, der einen dann mit wahnsinniger Geschwindigkeit in den sicher gefühlten Tod katapultiert. Ich Idiotin. Never ever again. Ich fühle mit Dir!

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  4. Morticia1

    leider vergessen nichtraucher, dass rauchen eine kultur ist. ich vergesse das leider auch immer, denn mit 40 zichten am tag hat kultur auch nix mehr am hut. für einen nichtraucher ist man leicht mal die unterste kaste. be careful mit dem fenster…“tears in heaven“ ist zwar schon geschrieben aber fliegen will gelernt sein :))

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  5. lore.berlin

    REPLY:
    Wir wissen ja alle, dass rauchen nicht gesund ist. Ich belästige niemand mit meinem Rauch. Mich ärgert es einfach, dass man für den eigenen Genuss immer mehr in die Ecke gestellt wird. Rauchen ist Genuss und Laster und wir wissen auch alle, dass die Summe aller Laster konstant ist, wer nicht raucht, tut etwas anderes…Ich bin froh, dass das kein Nichtraucherblog ist !!! 🙂

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