„Hallo Glam, ich habe so lange nichts von Dir gehört. Wie war Deine Lesung? Wie geht es Dir sonst so? Du hast Dich so lange nicht gemeldet.“
Ich hasse solche Emails. Jemandem vorzuwerfen, er oder sie habe sich lange nicht gemeldet, bedeutet nur, dass der oder diejenige selbst den Arsch nicht hochbekommen hat. Diesen Vorwurf dann auf den Angeschriebenen zu projizieren ist Kindergarten. Allein schon beim Gedanken, sowas zu beantworten tut mir die darauf verwendete Denkzeit leid.
Freundschaft bedeutet nicht, sich täglich anzurufen. Freundschaft bedeutet, dass man sich auch nach anderthalb Jahren teffen kann und sofort ein Thema hat – und dieses Thema ist dann in der Regel ein akutes und kein Abriss der vergangenen anderthalb Jahre.
Sich nicht melden bedeutet nicht, nichts zu sagen zu haben oder am anderen desinteressiert zu sein. Sich jedem Freund gegenüber verbal über die akute Befindlichkeit zu äußern wäre ziemlich narzißtisch. Vom Zeitaufwand einmal ganz abgesehen. Für den Narzißmus und die Befindlichkeitsäußerung habe ich diesen Blog. Wenn man auf dem Laufenden bleiben möchte, kann man mitlesen. Nicht dass ich das bei jedem voraussetze. Aber es hilft, dann und wann hereinzuschauen – denn dann kann man nachlesen, wie die Lesung war, beispielsweise.
Unter anderem ist so ein Blog nützlich, um Themen vom Tisch zu bekommen, mit denen man keine Konversation verstopfen möchte. Die Konversation kann also gleich als weiterführend betrachtet werden, da man den Teil der Berichterstattung aussparen kann. Äußerst praktisch. Zeitökonomisch. So bin ich jeden Morgen informiert, was sich bei Lucky tut, was die Bee und die Choc beschäftigt und (sofern er seinen überbewerteten Mac-Blog endlich mal in den Griff bekommt), mit wem Frank gerade Dinge erlebt.
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das wäre die buddhistischere herangehensweise.
Meine Freunde lesen mein Blog auch ungern, weil Lesen den allermeisten zu anstregend ist.
Einen Live-Video-Blog. Und einen fähigen Cutter müßte man haben.
Ich denke übrigens jeden Tag an Sie, neuerdings auch jeden Abend vor dem Einschlafen, da sich etwas in Ihrem Besitz befindet, das mir sehr lieb ist.
Leider bin ich eine schreckliche Mailschreiberin und eine Null am Telefon. Es erleichtert mich, zu lesen, daß Sie so tolerant sind… und sind Kommentare nicht auch zum kommunizieren da?
hui… unverblümte mac-kritik, wo bleiben denn die jünger? hallo? also ich hab mir mein popkorn gerade gemacht und sitze hier und warte. ihr könnt jetzt. los.
„Freundschaft bedeutet, dass man sich auch nach anderthalb Jahren teffen kann und sofort ein Thema hat“ und wenn man auch nur eine einzige solche Person hat, ist man reich.
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in diesem speziellen fall bräuchte ich tatsächlich eine mail mit Ihrer adresse zwecks reournierung des geschätzten objektes.
đ
Noch schlimmer sind die Scheinheiligen:
Lesen mit aber bestreiten es. Kommen dann nach mehrfachen, versehentlichen Verplappereien doch damit raus „dann und wann“ mal zu lesen.
Wozu überhaupt noich den Mund fusselig reden: mcwinkel.de!
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die macblogs sind einfach scheißlangsam. das geben selbst die macblogger zu.
mit mir spricht schon keiner mehr, weil die alle nur noch meinen blog lesen. wenn ich abends zum erzählen in munterer runde ansetze, krieg ich nur gähnen – „öh, kennen wir doch schon…“ gähn. frechheit!
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i a much blessed and very very grateful for that.
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dabei wirft dein blog gerade so spannende fragen auf, die sich für ein behind-the-scenes-gespräch geradezu aufdrängen…
đ
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das sag ich jetzt meinen leuten: geht zum winkel.
ich finde mails praktisch, um sachen zu besprechen, die hier nicht gerade thema des tages sind. es ist doch wenig angebracht, „off-topic“ alles unterzubringen, oder?
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in obigem text geht es ja um eine andere art von mail. und um die ironie, dass person x ein internetztagebuch führt und person y sich beschwert, nicht ausreichend über das leben und den gemütszustand von person x zu erfahren.
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okay, I see. ich bin nur wirklich die allerletzte person, die mit freude anderer leute postfächer belästigt – und deshalb sehr vorsichtig. meine post kommt nur ausgewählt und von herzen! (hui)
Das positive an solchen B-Spammails ist jedoch, dass dahinter auch der Satz steht: Hey, ich habe gerade an Dich gedacht!
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das stimmt auch wieder. wenn ich dir die geschichte, die dahinter steckt erzähle, fällst du um vor lachen. wir müssen telefonieren, denn die ganze version schreibe ich nicht öffentlich. oder vielleicht doch. mal sehen. skandal im blogbezirk!