GLAM GEGEN DIE GEMA

Der Nilz hat einen sehr lieben Brief an die Gema geschrieben. Das hätte ich mal auch tun sollen vor ein paar Jahren, denn der Verein kommt mir ein klitzekleinbisschen mysteriös vor, denn es ist ja folgendermaßen: Wenn Künstler in der Öffentlichkeit ihr Liedgut von sich geben, dann zahlt der Veranstalter eine Gebühr an die Gema, die nicht ganz klein ist. Ich hab die korrekten Zahlen nicht mehr im Kopf (let bygones be bygones), aber sagen wir mal 500 Euro für ein Konzert mit 20 Liedern. Dieser Gema-Beitrag soll dem Urheber (Textdichter/Komponisten) zugeführt werden, damit dessen Werk honoriert, bzw entlöhnt wird. Tolles Grundmodell. So ähnlich sieht es bei einer CD-Produktion aus. Da zahlt der Produzent ca 9% des CD-Abgabepreises an die Gema. Das ist auch ein schönes Modell, nur rechnet es sich nicht, wenn der Produzent gleichzeitig der Texter/Komponist ist, denn irgendwie sind die Gema-Ausschüttungen an den Urheber immer sehr viel geringer als dass, was die Gema dem Produzenten berechnet.
Um auf das Konzertbeispiel zurückzukommen: 20 Lieder, 500 euro – das würde bedeuten 25,- pro Lied für den Urheber. Abzüglich, dass die Gema auch alle paar Jahre mal die Wände neu streichen muss und die Angestellten wollen ja auch nicht gratis jeden Morgen in so einen Linoleumbunker stiefeln. Wenn jetzt dieses Konzert mit den 20 Liedern 50 mal vor großem Publikum präsentiert wird, dann müsste doch ein bisschen was für den Urheber bei rumkommen, oder? Von den rund 1000,- Euro, die man sich als Einnahme pro Lied errechnen kann, blieb nicht einmal genug übrig, den Gema-Jahresbeitrag zu decken. Jahresbeitrag bei einem Verein, der Einnahmen durch Lizenzen macht? Ja. Um in dem Club mitzuspielen muss man auch noch einen Jahresbeitrag entrichten. Ich hab das ein paar viel zu lange Jahre mitgemacht und habe mich dann verabschiedet.

Jetzt kriegt die Gema betreffs Youtube einen Pflaumensturz nach dem anderen und will unser schönes Clip-Archiv verbieten. Weil sie a) nicht begreifen, dass jeder Youtube-Künstler-Clip Gratispromo für die Kunst ist, da ihnen das b) egal ist, weil sie mit Kunst und dem Urheberrecht nichts am Hut haben, weil es ihnen c) nur darum geht, den eigenen Laden stabil zu halten, was d) natürlich immer schwieriger wird, da CD-Absätze nicht gerade im Steigen begriffen sind. Aber Nilz hat das viel pointierter formuliert.

2 Gedanken zu „GLAM GEGEN DIE GEMA

  1. breezerbox

    hmmmmm…..-
    ob man beim finanzamt auch jahresbeiträge zahlen muss, von denen ich bisher nichts wußte, die dann jetzt also nachträglich eingefordert werden, weil nichtwissenheit ja nicht vor lastschriftverfahren schützt, welches sich dann per automatischer zustellung montag in meiner post befindet?! (würde zu meinem neuen seminar passen: superhohe rechnungen kriegen für fortgeschrittene.)

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