WHAT A MESS – GLAM TURNS GREEN

Kennste eine kennste alle. Bei der Frankfurter und Leipziger sind die Menschen vielleicht etwas besser gekleidet, aber die Luft ist genau so stickig, das Gedrängele genau so asozial, die Wege viel zu lange, so dass einem nach anderthalb Stunden schon alles weh tut und ein böser klebriger Film die Gesichtshaut bedeckt. Gestern waren es 6 Stunden, die ich mit Mama Dick und Auntie Dick durch die bunte Erlebniswelt einer Messe stiefelte. Grundsätzlich fühle ich mich als mehr oder weniger in Therapie befindlicher Sozialphobiker in potentiellen Shopping-Situationen recht entspannt. Weil ich mich auf Waren konzentrieren kann und den Blick auf die Menschen vermeiden kann. Gestern waren es aber so viele Menschen, dass ich sie kaum ignorieren konnte, so dass ich das Ausbleiben von Panik auf die Anwesenheit von Familienmitgliedern zurückführe. Ansonsten hatte nämlich die Grüne Woche alle Ingredenzien für eine Panikattacke. Virenschleudern überall, Drängelei, üble Gerüche, aggressives Marschieren. Die Angst blieb aus. Anders vor einigen Jahren, als ich mich mit der Pornoqueen über die so bezeichnete Erotikmesse bewegte. Da gibt es sogar ein Foto von mir im Stadium der Panikattacke, nicht schön. Von der Grünen Woche kam ich mit einem Duft behangen zurück – sagen wir ukrainisches Brathuhn. Aber immerhin roch es nicht nach Old Spice, Poppers, Achselschweiß und Muschipups. Und es waren deutlich weniger Handkameras vor Ort. Einmal im Leben Grüne Woche reicht. Ich fühle mich jetzt noch etwas ausgehöhlt.

10 Gedanken zu „WHAT A MESS – GLAM TURNS GREEN

  1. blogger.de:kittykoma

    ich empfehle die oldtimermesse in essen. da bin ich auch dieses jahr wieder mit meinem ältesten freund, einem ganz lieben biertrinkenden und -bäuchigen brandenburger jung. es riecht weder nach brathuhn noch nach m… sondern nach leder, maschinenöl und teurem holz. vor einem stehen blecherne schönheiten mit kühnen wölbungen und kanten und der lack glänzt verführerisch.
    die anderen zuschauer: überkämmte glatzen, lederwesten, und … old spice kann man wunderbar übersehen.

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  2. glamourdick

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    eine weimaraner-messe täte mit gefallen. indes – bescheuerte hundebesitzer, die ihre hunde der öffentlichkeit präsentieren zu müssen meinen, sind ja auch ein schwerer fall.

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  3. blogger.de:kittykoma

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    klasse, eine halle voll hunde, die vom design her spitze, allerdings hyperaktiv und etwas blöd in der platte sind. dazu ihre halter die – wollte man die regel von der ähnlichkeit zwischen hund und herrn weiterverfolgen – samt und sonders paranoide models auf koks sind. das ist stoff für einen horror-film.

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  4. SkurrileWaage

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    there is no dog that could overglam you. findet sogar das leihherrchen von odin a.k.a. räudige hauskatze. und: selbst die ältere dame, deren underdogdaggel odin heute verbrunchen wollte, sagte, ihr rauhhaar an sich drückend: „ist der aber hübsch…!“ nun stellen sie sich einmal vor, sie wären auch noch dabeigewesen.

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  5. blogger.de:kittykoma

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    ich kenne weimaraner leider nur in verbindung mit designfreaks („der hund paßt so gut zur farbe vom fussboden.“). ein jäger hätte dem blöden vieh, das mich vor 5 jahren gebissen hat, wahrscheinlich ganz fix benehmen beigebracht. ja, aber er sah verdammt gut aus…

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  6. glamourdick

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    jetzt, wo die mansion sich immer mehr in grey gardens verwandelt, gehe ich eh nicht (mehr) als design-freak durch. freak-freak, eher. vielleicht würde ein weimaraner das gleichgewicht herstellen.

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