Das Fazit von „La vie en Rose“ – ich kann jetzt eine ziemlich lustige Piaf-Parodie machen. Man muss den Kopf auf Brusthöhe senken, also so laufen, als ob man mit dem Scheitel sieht. Dann die Schultern senken, ganz stark zittern, aber immer noch behaupten, dass man nichts bereue, am Besten singend in französischer Sprache. (Für Perfektionisten – eine Perücke aus Pfannenreinigern basteln.) Und wenn man sich den Film auf Deutsch anschaut (keine französischen Untertitel, sonst hätte ich ihn gern im Original gesehen), hat er zur Folge, dass man der Piaf gerne mal eine knallen würde, für ihre dumme Sprechstimme und all den Müll, den sie plappert. Eine einzige Sequenz hat mich fasziniert, weil sie handwerklich gut gemacht ist. Edith wird morgens am Bett von ihrem Lover begrüßt, der aber eigentlich mit dem Flugzeug abgestürzt ist. Diese Nachricht versuchen ihre Angestellten ihr zu überbringen, aber Edith ist so beschäftig damit, nach ihrem Geschenk an ihn (Armbanduhr – doll!) zu suchen, dass niemand zu ihr durchdringt. Als man ihr endlich sagt, dass der Lover tot ist, folgt eine langer langer langerlangerlanger Nervenzusammenbruch von dem sie direkt (wenn ich mich nicht irre schnittlos) aus ihrem Schlafzimmer auf die Bühne tritt und zu singen anfängt.
Das unmotivierte Hin- und Herschnipseln zwischen Kindheit, Jugend, Karriere, Krankheit, Tod, war vermutlich notwendig, um ein wenig Verschnaufspause zu bieten, wenn die Dickensianische Kindheit des kleinen Spatzes episch ausgebreitet wird. Die wird in einer Art und Weise präsentiert, dass man nach jedem weiteren dramatischen Vorfall das ganze für eine PR-Erfindung und Lüge hält. Noch schmutziger, noch rauher und noch gemeiner als das Leben, selbst in Ausnahmefällen, ist
Vor ein paar Jahren habe ich einmal in eine ARTE-Doku gezappt, die schon zu Piafs Lebzeiten gedreht wurde, und einen viel authentischeren Einblick in diese Person bekommen. Und abschließend muss ich noch gestehen, dass ich die Piaf nie besonders mochte, von einigen wenigen Liedern abgesehen. Ihr Repertoire erschien mir schon als Kind totgesungen. Für mich war sie die französische Judy, nur in langweilig.
ein furchtbarer film! die cotillard ist so ein „phänomen“ für sich. wie julianne moore, gleichzeitig sträflich über- und merkwürdig unterschätzt.
dennoch würde ich sie gern im remake dieses films in der anita ekberg-rolle sehen:
http://www.youtube.com/watch?v=byKUHe2G6ic
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brrrrrrrr. der trailer hat meine seele gestohlen. sei´s drum. anita ekberg zeigt ja – geht auch ohne.
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seelen werden überbewertet. die von diversen berliner bäckereien angebotenen käseseelen allerdings…
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DIE Anita Ekelberg?
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ist das nicht marisa mehl?
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die ist doch schon ewig tot. obdachlos vom krebs dahin gerafft.
die ekberg hätte es ihr mal nachtun sollen. was für ein fieses bild. fellini rotiert im grabe.