AND WE WILL FI-HIND – A WAY TO COME TOGETHER AND RELEASE THE PRESSURE und jetzt alle

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(Picture photgraphed from a book called HARD GLAM)

Nun also gerade, justamente in dem Augenblick, wo die Laune in Ermangelung eines Elefantenbabies weggeglitscht war wie ein Elefantenbaby, das gerade geboren wird (aus weiter Höhe auf harten Steppeboden), da klingelt das Telefon. Das heißt, es klingelt nicht, es sagt „you have a call“, mit dem Hauptakzent auf „have“, und „call“ formuliert wie eine Frage, besser: eine Aufforderung, aber das tut jetzt auch nichts zur Sache. Billy. Herzrasen. Hatte ich ihm also doch meine Nummer gegeben! Flugs verabreden wir uns für den Abend und weil wir noch nicht wissen, wo wir hingehen wollen, treffen wir uns doch einfach am Ubahnhof.

Sie ahnen. In meiner Nachbarschaft sind Ubahnhöfe nicht die erfreulichsten Plätze für eine längere Rast, zu der diese Verabredung geriet. Eine viertel Stunde nach dem verabredeten Zeitpunkt rufe ich ihn an.
„Oh Glammy-man, I´ll be there in twenty minutes!“
Der Treffpunkt wird in eine nahe gelegene Bar verlegt, in der ich mich mit der Kellnerin anfreunde und in einem Coffee table-Buch blättere, das den Titel „Hard Glam“ trägt. Eine halbe Stunde später tritt der dunkle Mann in den für Enddreißiger äußerst schick (Kerze, Stehlampe) beleuchteten Laden. Und wir umarmen uns. Aus seinem Schatten heraus tritt eine weiße Frau, die sich als „Sabine“, seine beste Freundin, vorstellt und fortan gar nicht mehr aufhört zu reden. Billy und ich sitzen nebeneinander, Bein an Bein, ebony and ivory and the Klavierhocker sitzt gegenüber und quatscht und quatscht und ist stockbesoffen, noch vom Vorabend. Sie ist Deutsche und quatscht auf Amerikanisch mit afrikanischem Akzent. Man merkt, sie ist viel mit Afrikanern unterwegs und freut sich, einem Bleichgesicht wie Glam nun berichten zu können, wie toll alles Afrikanische ist und wie toll sie ist, weil sie den Sinn fürs Afrikanische hat. Währenddessen raucht sie mir die Zigaretten weg. Was ich schon zu diesem Zeitpunkt als potentielle Fluchtmethode auf einem inneren Notizzettel vermerke. „Sorry, but I have an allergy to almost every cigarette on earth except this particular brand. I now most go and find a place that has them in stock. Immediately.“ Aber ich verweile.
Ich suche in Billys Blick ein Urteil. Irgend etwas, das mir signalisiert, dass es für Sabine jetzt genug ist. Aber er lacht über ihren Vortrag und seine Zähne blitzen. Vier Zigaretten später hat Sabine eine tolle Idee.
„Billy – let´s take Glam here to meet our friends and have real African food!“
In mir veschließt sich etwas und endlich sehe ich Billy an, dass er langsam genug hat von Miss Plappermaul. Er signalisiert, dass er lieber etwas mit mir allein unternehmen möchte.
„Oh – you can shag him any other time. Let´s go have dinner and meet our friends.“
Mein Blick trifft den der charmanten Kellnerin und wir reißen die Augen auf, synchron, wie ein kleines intimes Wasserballett.
„Maybe I should have brought a friend, too – to get a word in from time to time.“
Unwillig und mit meiner vorletzten Zigarette im Mundwinkel torkelt Sabine von dannen. Zeit für Billy und mich.

4 Gedanken zu „AND WE WILL FI-HIND – A WAY TO COME TOGETHER AND RELEASE THE PRESSURE und jetzt alle

  1. kittykoma

    die magische anziehung, die dunkelhäutige männer, speziell afrikaner, auf manche frauen ausüben, ist phänomenal. afrika scheint für sie der letzte hort der romantik zu sein. weil es nun keine ritter auf dem weißen pferd mehr gibt, träumen sie wenigstens vom massai mit dem speer. daß es letztlich ein ghanaer auf der verzweifelten suche nach einer aufenthaltsgenehmigung ist, realisieren sie oft erst später.
    ich habe mal einen abend im tamtam in der wiener verbracht. dort wurde ich von den anwesenden frauen schon mit dem satz: lieben sie afrika auch so? begrüßt.

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