GLAM AN DER WAFFEL

Der Trick mit dem Experimentieren beim Waffelnbacken geht so: erst kalt werden lassen und dann probieren. Stellte sich nämlich heraus, dass die ganzen Probevariationen, die wir anfertigten, warm ziemlich bäh schmeckten und tags darauf ziemlich himmlisch waren.
Weitere Erkenntnisse des Wochenendes:
– Sie haben eine Autobahn in den Harz gebaut, die es einem ermöglicht, in 20 Minuten von Glams Heimatdorf nach Bad Harzburg zu gelangen. Nur zurück dauert es länger, zumindest die beiden Tage, an denen man die falsche Abfahrt nimmt, weil vertraute Ortsnamen die Abfahrtsschilder zieren. Schnell findet man sich in Sachsen Anhalt, ohne dass man dort anhalten geschweige den verweilen möchte.
– Autogramme geben im heimatlichen Supermarkt scheint ein one-off-thing gewesen zu sein. Ich habe mich extra lange dort aufgehalten, aber keiner kam und bat mich. Vielleicht habe ich dort aber auch den gleichen Status wie Brad und angie in Berlin. Man gönnt uns Ruhe vor den ewigen Blitzlichtgewittern, schätzt aber unsere Anwesenheit durchaus.
– Ohne Ablenkung und mit Sucht nach Geschichten schreibt es sich am Besten. Ich glaube ja nicht an writer´s block, nur daran, dass sich Geschichten, die man auszubrüten quasi bereit ist – man steht schon im Anschlag in der Hocke und presst – ihr eigenes Nestchen suchen, in dem sie dann schlüpfen möchten. 20 Szenen in drei Tagen. Ohne Betäubung und ohne Schmerzen. Und es kam mir nicht einmal vor wie Arbeit.
– Nähe heißt nicht notwendigerweise (aber auch, besonders im Auto mit der perfekten Reisebegleitung), die ganze Zeit etwas zum Erzählen zu haben. Es reicht durchaus, wenn man sich von Wohnzimmersessel zu Wohnzimmersessel über den gerade leerstehenden mittig platzierten Wohnzimmersessel alle paar Stunden was rüberruft:
„Stasi verpilchert!“
„Ist das die Ferres?“
– Tiefe Gefühle zu erleben, die einem Hoffnung geben, egal wie abgefuckt der eigene Beziehungsstatus ist:
„Weißt Du Glam, der schönste Teil des Tages ist für mich das Abendessen mit Deiner Mutter. Da freue ich mich den ganzen Tag drauf.“
– Oder, wenn jemand eine Grenze überwindet.
„So – und wenn Deine Mutter aus dem Krankenhaus raus ist, dann geh ich endlich mal zum Hörgeräte-Akustiker.“

7 Gedanken zu „GLAM AN DER WAFFEL

  1. glamourdick

    REPLY:
    durfte sie die mitnehmen, einfach so? war die nicht urheberrechtlich geschützt? hatten die nichts dagegen, dass die haare rübermachen, mir nichts dir nichts?

    o.t.: da fällt mir noch eine geschichte zu ferres-werbespots und mitbewohnern ein, die ich irgendwann vielleicht mal erzähle.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar zu luckystrike Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert