GLAM AFLAME

Das letzt mal dass ich mich so wach und alert und crisp gefühlt habe, wie gerade jetzt, war in Verbindung mit qualitativ hochwertigem Kokain. Und gerade jetzt hab ich keinerlei feindliche Substanzen intus, nicht mal einen Schwips. So why does the Glam feel so glam? Have you ever witnessed perfection? Denn das habe ich gerade. Es war kein Konzert, es war eine Perfektion in höchster Potenz. Reinster Stoff.
Ich habe heute gelernt, Musik, und die Erzeugung derselben, ihr Konzept und die Genialität, die hinter der Komposition steht, neu zu begreifen.

Ich labere Sie ja nicht umsonst seit Existenz dieses Blogs von diesem Wunderkinde zu. Aber Sie wissen ja auch, dass mein Geschmack exquisit ist. Was ich heute erlebte, sprengt die Ketten meiner verbalen Darstellungsfähigkeit. Wenn ich nur eine Idee so gut bloggen würde, wie Rufus Musik erzeugt und/oder interpretiert, dann würde ich für dieses Blog einen Nobelpreis o.ä. ernten. Irgendwas Größeres als Grimme in jedem Fall.
„Wie bei Mozart dabei sein“, diagnostizierte Frank B. und traf es auf den Punkt genau. Es gibt nicht viel Genius in der Welt der populären Musik. Und wenige Musiker, die Intellekt, Talent, Wollen und Wissen, Wut, Mut und Wahnsinn dergestalt goutierbar verbrämen, dass die himmlischen Fäden, die den Arsch zur Standing Ovation (3) hochziehen ins ekstatische Zappeln geraten (vielleicht, weil sie endlich nicht mehr Katherine Hepburns Haupt schütteln müssen) und nicht nur an meiner Seele ziehen, sonder den gesamten Saal – und ich liebe diesen Saal – auf die Beine ziehen. Rollstuhlfahrer wurden sich schmerzlichst des Verlusts ihrer Aufstehfähigkeit bewusst und trommelten ärgerlich auf ihre Reifen, weil sie nicht teilhaben konnten. So müsst Ihr Euch das vorstellen. Es war so wie ich mir den Jüngsten Tag vorstelle, wie ihn Neil Gaiman in der Regie con P.J. Hogan konzipieren würde. A laugh and a cry and a tap to the foot. Judy Judy Judy – Rufus Rufus Rufus. Meine Verehrung für Rufus geht heute so weit, dass ich ihm sogar seinen knackigen Jorn gönne, because I´m not worthy, I´m not worthy.
Und meine Ladies, die ich dabei hatte – there´s no one who could have been better company. Das Leben, liebe Leser, kann schön sein. Es gibt Momente der Perfektion. I was there. With the right posse. Und dann gab es da noch den Bläser, der wie ein Sterntaler auf der Bühne stand, in klatschengen Streifenjeans, das linke Knie über das rechte leicht angewinkelt. Er heißt Louis Irgendwas und Louis ist ganz entschieden einer meiner liebsten Vornamen. Und seine Haare waren schön und er lächelte mir später im Foyer zu und das alles kommt mit, was jetzt vielleicht nur Georgette- oder Element-of-Crime-Kenner nachvollziehen können. Aber Darlings – es war so schön. Ich bin so dankbar. Und ganz erfüllt von der Musik. Und entzückt darüber, dass ich mich so freuen kann, weil, wie arm wäre das Leben, wenn solche Freude nicht möglich wäre? I am grateful. I am happy. Life is Glam.

5 Gedanken zu „GLAM AFLAME

  1. brittbee

    immerhin nahm der abend eine kehrtwende. mit netten isländerinnen namens asta und einem frankophilen (im doppelten sinne) holländer. und döner und verlorenen tshirts und einer wirklich erprobenswerten kuppelidee. ach, seufz, rufus. aber man solllte es nicht bloggen, das versteht nicht, wer nicht dabei war. das war musikalität und talent und leidenschaft, wie ich es noch nie auf einer bühne gesehen habe. heute sterben, ich hätte musikalisch nix vermißt.

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  2. frankburkhard

    na,na,na! in ein paar tagen gibts eine neue platte von alison moyet, und auch wenn der betreiber dieses alternativen hochkultur-blogs jetzt das gesicht verzieht, ICH möchte das gerne noch erleben. aufm barbra streisand konzert war ich ja schon, DAS jedenfalls ist als musikalische lebensaufgabe abgehakt. cate blanchet würd ich gerne noch fotografieren, bevor ich gehe…

    aber das rufus-konzert, und das sagt jemand, der eine ambivalente meinung zum sänger wainwright hat (und seine musik trotzdem rauf und runter hört, im gegensatz zu tori amos, zu der ich auch eine ambivalente meinung habe, in dem fall aber sogar zu ihrer funktion als musikerin, was vielleicht der entscheidende unterschied ist) , war eine funkelnde, strahlende wucht. wie gesagt: mozart. oder prinz könnte sowas vielleicht, wenn er klassik machte. egal. ganz große oper. und dann hinterher noch den perfekten second-hand-laden auf dem silbertablett präsentiert bekommen („California Vintage“?hieß das SO?), was für ein geschenk!

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  3. glamourdick

    REPLY:
    ich fühl mich jedenfalls heute ganz entzogen. und in düsseldorf gibt´s noch tickets. aber ich hab ja auch schon für den 30.11. aber will ich das wirklich nochmal? einen vergleich zu gestern?

    du hast doch nicht etwa dein t-shirt verloren??

    ja, die apparel-leute waren nett und auch, dass sie original kalifornischen rotwein hatten, landete ihnen pluspunkte. auch der dünne verkäufer mit der nicole-richie-brille gefiel mir. „do you speak deutsch or english or french“ wollte er von mir wissen. „any of those“, konnte ich ihm zurückgeben.

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