OHNE ANKER

Sitze so auf dem See und die Schwanenfamilie zieht in 10cm Abstand rechts am Boot vorbei. Überlege, was sich in den letzten drei Jahren geändert hat, außer dass ich weniger verdiene und mehr wiege. Liste und liste und liste und mir fällt immer noch was ein. Und frage mich immer noch, wie das klappen konnte. Dass aus einer panischen Angst vor Menschen nicht nur eine Neugier geworden ist, sondern eine positive Schwingung, die wie eine Aura um mich ist. Neugieriges Ektoplasma. Diese Aura reagiert auf Herz und Seele. Für Brainies nicht nachvollziehbar, auf die wirkt sie Stacheldraht. Vielleicht kann ich auch irgendwann befriedigend mit Brainies kommunizieren, aber das interessiert mich im Moment nicht, dass ist kein skill, den ich beherrschen muss. Denn mit der Betrachtung der Welt durchs Herz (oder die sanierte Seele) werden Farben sichtbar, Töne hörbar. Die Angst ist verkümmert, runter reduziert auf ein kleines Tier, das in allen wohnt, das wir auch brauchen, bei echter Gefahr. Man kann sie füttern, dass sie wieder groß und stark wird, aber warum sollte man?

Es geht um Verständnis. Nicht erklären müssen. Seit irgend einem Moment, den ich nicht festmachen kann, bin ich ein Magnet für Menschen, die mir gut tun. Und das hat zur Folge, dass ich gerne unterwegs bin, gerne Menschen um mich habe, gerne neue Menschen kennen lerne.

„Oh – wo ist eigentlich der Anker?“ fragt die Bee und ruckzuck treiben wir ab. Und werden an Land gespült direkt vor E., mit der ich zur Schule gegangen bin.

„So nackt haben wir uns aber noch nie gesehen!“ sag ich zu E. Und uns beiden fällt ein, wie wir mit 20 waren und wir sind froh, dass wir jetzt anders sind.

Und, Lucky-Babe, ja, wir haben gestern leider den Anker verloren. Ich tippe auf den Wels. Aber ich kauf Dir einen neuen. Dass der MeckPommsche jetzt die letzte Ruhe gefunden hat, das passt auch irgendwie.

6 Gedanken zu „OHNE ANKER

  1. skailight

    overweight and underpaid , under aprecciated . i’m no guru but i’ll tell you this is true . you better get to livin‘ , givin’…
    the day we’re born we start to die , don’t waste one minute of this life, get to livin‘ .
    share your dreams and share your laughter , make some points for the great hereafter .
    better start carin‘, better start sharin‘.
    better start tryin‘, better start smilin‘ .
    and you better get to livin‘ .

    thank you dolly parton !

    and love you darling und hoffe , daß wir am sonntag segeln gehen , da wo die welse anker fressen und die schwäne nah sind (und frau riemann den titel der ruderkönigin für alle zeiten verloren hat)

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  2. brittbee

    wer braucht schon anker wenn er weiß, wo er hingehört? wer eine insel in sich ist kann nicht verloren gehen.

    i turned from lobster into naddel 🙂

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  3. luckystrike

    das paßt wirklich irgendwie….
    vielleicht ist sie eine mischehe mit dem killerwels eingegangen, und es gibt bald lauter kleine welse, die auf jeden fall unten bleiben!
    (und ziemlich stark riechen)

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