Ja. Geht mir doch genau so. Am Liebsten möchte ich in Felle gehüllt von einem Gespann mit sechs Pferden über einen zugefrorenen Fluss kutschiert werden, während jemand sich um den Samovar kümmert. Durch die Aviator auf das Weiß schauen und dann und wann ein paar Seiten in einem Spannungsroman lesen. Bloß nicht zu viel bewegen. Das Telefon gar nicht erst anstellen. Den Computer und das niedrige Pfund lediglich dazu nutzen, amerikanische Fernsehserien zu ordern und eine Kiste Rotwein, und am Abend das Bett nicht verlassen. Nichts erleben, was man nicht durch Druck auf die Taste einer Fernbedienung stoppen kann.
Aber in Ermangelung einer Kutsche und eines Samovars verbrachte ich das Wochenende mit sechs Filmen und einem zäh anlaufenden Horror-Roman. „Wanted“ und „The Happening“ kann ich empfehlen. Eine gut geschminkte Angelina, ein Mark Wahlberg als Biologielehrer und Opfer eines mysteriösen Naturereignisses (das sich in spontanen Massenselbstmorden auswirkt). Farblos wie immer: diese Deschanel-Frau mit dem stumpfen Blick. „Flawless“ geht auch, an einem matschigen Wintertag, kein Film, der den Abend füllt. Wie schon bei „Bobby“ macht es Vergnügen, der edel gealterten Demi Moore zuzuschauen, so dass man selbst über Michael Caine und seine ewig gleiche Rolle hinwegsehen kann. Sean Connery wäre eine coole Besetzung gewesen. „26 Dresses“ ist erstaunlich sweet. Eigentlich wollte ich mich über Katherine Heigl mokieren, die ihre Grey´s Anatomy-Rolle so langweilig findet, dass sie sich jetzt die Filme aussucht, für die sich Sandra Bullock zu schade ist, aber manchmal sind bei diesen Bullock-Filmen ja durchaus Treffer zu verzeichnen und so ist Frau Heigl wirklich nichts vorzuwerfen, in diesem Falle. „Shrek 3″ist genau so unterhaltsam wie 1 und 2. Den sechsten Film musste ich eben im Kalender nachschauen. So einprägsam. „Ruins“, ein kleiner Horrorfilm, nicht gut, nicht richtig schlecht. Am Lustigsten bei dieser Art von Film ist ja immer, wenn die „Hauptdarsteller“ in den Special Features zu Wort kommen und gefragt werden, wass denn so das Besondere an ihrem Part (oder gar dem Film) gewesen sei. Besonders schlechte Agenten, in der Regel. Es war also ein Wochenende, an dem ich die ganze Zeit hoffte, dass niemand anrufen würde, weil es doch irgendwie peinlich ist, wenn man so beim nichts-tun-außer-Glotzen ertappt wird, aber meine Hoffnung wurde erfüllt ud so wird niemand erfahren, wie das gestern und vorgestern so war. Anderthalb Stunden mit Lara Croft in einer Gebirgshöhle unterschlagend – sehr frustrierend, die Tastenbelegung bei Tomb Raider Anniversary. Alles in allem: tat gut. Aber ist auch gut, dass heute die Sonne wieder scheint.
das niedrige pfund sollten sie unbedingt nutzen, um ihren whisky-vorrat aufzustocken. sie müssen dazu nichtmal das glamourdach verlassen!