GREY SUNSET GARDENS BOULEVARD or HELL, I´M A WRITER

Die G. weiß/ ahnt/ weis-voraussieht vermutlich besser als ich, wie das alles zusammenhängt und ineinander hineinspielt, was sich gerade zuträgt. Wie mein Leben hinterrücks wieder ge-entert wird und ich Verantwortungen übernehme, was ich gar nicht tun müsste und doch eigentlich auch gar nicht will, ich fahre nicht gerne mit einem Flugticket durch die Stadt, für einen Flug der tags darauf geht, und der Passagier ist nicht ans Telefon zu kriegen und macht sich die Sorgen nicht, das tu ja ich für ihn. Aber in zwei akuten Fällen bedeutet es mir was, mitzuverantworten. Einmal das Patenkind, das gerade im Gästezimmer schlummert und dann ihre Zwillingsschwester von anderen Eltern im Land mit der putzigen Sprache. Mit der ich gestern sprach, zum zweiten Mal, um mich für die Vergesslichkeit der G. zu entschuldigen. Denn natürlich ist es die G., für die ich verantwortlich geworden bin (will ich das wirklich?), aber wenn ich sehe, was passiert ist seitdem, Stoff für vier Drehbücher, da kann ich doch nicht sagen, dass es ein Schritt zurück war? Ich meine, hallo? wir haben eine Wirtschaftskrise und ich brauch das Geld. Und auf einmal gibt es noch einen Vaterschaftsthriller. Oder wissen Sie etwa, wie umtriebig Ihr Urgroßvater war, damals in Hjerndrup?
„Es ist alles für einen größeren Grund, dass wir zusammen gefunden haben.“ Sagt die G. und lacht ihr Lachen. Aber die glaubt auch an Gott und daran, dass, ach. Die Sonne scheint auf ihrer Seite. Und auch auf meiner. Two worlds colliding. Aber vielleicht befremdet mich das alles deshalb so, weil ich meinem Patenkind einen Einblick in einen Glam-Arbeitstag gegeben habe. Von außen sieht das nochmal ganz ganz anders aus. Und vermutlich viel glamouröser, als ich es selbst empfinde.

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