THE HOUR I FIRST BELIEVED

Wenn Sie mal wieder ein richtiges Lese-Erlebnis brauchen, dann ordern Sie schnellstmöglich „The Hour I first believed“ von Wally Lamb. Ein Roman wie das Leben. Mit hunderten kleiner Geschichten, Details, Facetten – alle meticulously arranged. Man muss dieses Buch einfach geschehen lassen und sich auf die Brüche und Sprünge einlassen, dann wird man großzügig belohnt. Lesen Sie besser keine Inhaltsangabe, sie wird dem Geschehen nicht gerecht. Soviel sei verraten: Ausgangspunkt der Erzählung ist das Columbine-Massaker. Die Frau des Protagonisten arbeitet als Krankenschwester auf der High School, in der es zum Massaker kommt. Ihre posttraumatische Stress-Erkrankung stellt die Weichen für alles, was folgt, und das ist so einiges. „The Hour“ ist eine Familiengeschichte mit Starauftritten von Mark Twain und Nikola Tesla (dessen Lebensgeschichte übrigens auch einen wunderbaren Roman abgegen würde). Es geht nicht um zwei Schüler, die ein Blutbad anrichten, sondern um das Leben der Überlebenden. Um Schuld, Sühne, Vergebung, Trauer, Geheimnis, all die Zutaten, die das wahre Leben so schwer ertäglich machen und ohne die es vermutlich sehr sehr langweilig wäre.

(Das habe ich jetzt gar nicht so gut geschrieben, mir ist vom gestrigen Vodka ein wenig Vokabular abhanden gekommen. Aber vertrauen Sie mir – das Buch lohnt sich. Alle drei von Wally Lamb übrigens. Jedes für sich ein Juwel aus den Fingern eines echten Story-Tailors.)

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