DEAD GIRL

Übrigens habe ich auf der Facebook-Seite von Laura Leighton darüber erfahren. Es hat mich nicht im gleichen Maße berührt wie der Tod von Heath Ledger oder das langsame Sterben von Farrah Fawcett, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto schlimmer finde ich es.

Die Szenen in „Girl, interrupted“, diesem fast unerträglich schwermütigen, trostlosen Film; unerträglich fragil – Winona, unerträglich überchargierend – Angelina Jolie, und unerträglich echt in ihrer Qual, die in einem Suizid gipfelt – Brittany Murphy als Daisy, mit der Essstörung, die, so deutet es der Film an, auf Missbrauch durch den Vater zurück zu führen ist. Weshalb man damals nicht sie, sondern Jolie für den Oscar nominiert hat, ist mir bis heute ein Rätsel.

Wie clumsy und pummelig sie noch in „Clueless“ aussieht, selbst nach dem Makeover, und wie gemacht, überholt und plastiniert ihr Gesicht in den letzten Jahren aussah. Folgen einer ewig andauernden Optimierung. Streamlining. Sehnsucht nach Perfektion auf der einen, nach Betäubung von Schmerzen auf der anderen Seite. Wenn Du in so einem Zustand den richtigen Drogen-Buddy findest – dann tickt die Uhr.

Die Berichte, wie sie in ihrem letzten Film, aus dem sie gefeuert wurde, weil sie am Set eine Pest war – dasselbe erzählte man 1962 von Marilyn, ein Gerücht, das sich Jahrzehnte lang hielt. Im Falle Brittanys scheint es jedoch die Wahrheit zu sein. Oder nicht? Man beschreibt sie jetzt als „Starlet“, übersieht aber, dass sie längst ein Star war – vielleicht ein nur kurz aufglühender, dessen Karriere gerade am Austrudeln war, vielleicht aber auch nur eine Schauspielerin, die gerade Pech mit den Büchern hatte, die man ihr anbot. In dem ambitionierten Indie „Dead Girl“ ist sie brutal gut, doch auch dies ist wieder ein Film, der den Betrachter fordert, keine leichte Kost, folglich kein großes Publikum.

Aber die leichte Kost – Brittany war hinreißend in „Just married“ und „Uptown Girls“. Perfekte dizzy fuzzy bumbly Blonde, glucksende Stimme, eine Süßstoff-Putte, immer einen Zacken zu niedlich, zu putzig, zu gut für diese Welt. Aber so war Sandra Bullock auch eine Zeit lang, und jetzt, mit 45, hebt ihre Karriere noch einmal richtig ab. Das macht mich traurig – dass wir von Brittany Murphy nichts mehr sehen werden außer in ein paar Wochen die Berichte über die Ergebnisse der Obduktion ihrer Leiche. Die Fußnote der heutigen Schlagzeile. Dann Schweigen, während sich irgendwo in Hollywood eine neue 12-, 13- oder 14jährige willig vor den Karren der Hollywood-Karriere einspannen wird, nicht im Traum daran denkend, dass derselbe Karren sie ein Arbeitsleben lang später überrollen wird. That´s the Dark Side of Glamour. Ich würde mir wünschen, dass wir Zuschauer unseren Helden etwas zuverlässiger die Treue halten würden.

Bye Brittany. Glammy will miss you.

Ein Gedanke zu „DEAD GIRL

  1. errorking

    es wird aber nie darüber berichtet, was für kranke scheusale in hollywood die produzenten, regisseure kameraleute sein können, unter denen die stars oft furchtbar zu leiden haben. wünsche das niemanden.

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