20.07.2010

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In 36 sitzen die Herbergskinder abends vorm Spätkauf, morgens vor der Bäckerei.

Das Finanzamt Kreuzberg ist eingerüstet, doch hinter der Folie wird emsig gearbeitet. Im Eingangsbereich liegt einer der bezauberndsten Junghunde, den ich je gesehen habe. Ein blondes Baby mit bernsteinfarbenen Augen.

Vor der Bäckerei in der Großbeerenstraße steht ein Obst-Stand. „Wir waren auch in Erdbeer´n und Kirschen“, begrüße ich meine Verabredung. Während wir reden bringt die Bäckereiverkäuferin der Dame, die das Obst verkauft einen Espresso und zwei feine Stück Kuchen. Die Obstverkäuferin bedankt sich zuvorkommend.

Die Bäckereiverkäuferin kommt heraus, setzt sich und raucht eine Zigarette.

Durch die Straßenschlucht der Großbeerenstraße sieht man am Himmel den Ausflugsballon, der täglich in Mitte aufsteigt. Jetzt zieht eine kleine schwarze Wolkenfahne in seine Richtung. Wenige Minuten später sind es große schwarze Wolkenberge. Sie hüllen den Balkon zeitweise vollständig ein.

Den ganzen Vormittag konzentriere ich mich darauf, Menschen mit Manierismen zu studieren, die man vielleicht irgendwann einmal literarisch verwenden kann.

In der kleinen Grünanlage, die die Yorckstraße teilt, nahe an der Ampel, steht ein attraktiver schlanker Schwarzer mit Glatzkopf. Er trägt Sonnenbrille und Kopfhörer und seinen Schwanz aus der Hose, während er mit einem Ausdruck größtmöglicher Zufriedenheit in die Rabatte pisst.

Ein Gedanke zu „20.07.2010

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