AUCH GESTERN

Ich ziehe die Ruder ins Boot und lege mich hin. Unter mir das Wasser, diese sedierende leichte Bewegung, ich werde von der Strömung in Richtung Heimatstrand getragen. Ich schaue nach oben in die Wolken, die von Tolkien sein könnten (vorgestern sahen sie aus wie Illustrationen zu Dante´s Inferno), hier sind sie gerade weiß und flauschig, hinter mir zieht es sich marineblaugrau zu. Jetzt funkelt der See noch einmal, das Licht bricht sich als habe jemand großzügig Diamanten über mitternachtsblauen Satin geschmettert, aber schöner noch als das Wasser – die kleinen Schwalben, die über mir fliegen. Eine nach der anderen fliegt das Sonnenlicht an, stellt sich in der Luft schräg, so dass der weiße Schwalbenbauch in die Sonne blitzt, verharrt, dreht dann ab, fliegt fort, dahin wo Schwalben das tun, was Schwalben so tun. Berliner Sommer, ick liebe Dir so much.

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