AVAILABLE

„Kuckma – Glammy ist ganz rot geworden!“
Und tatsächlich sitze ich da vorm PC, auf dem das Foto eines Menschen sichtbar ist, den ich persönlich nicht kenne, aber in dessen Privatsphäre ich als unsichtbarer Fisch herumschwimme, rot. Es ist mir peinlich, dass ich mehr weiß, als er. Dass dieser wunderschöne Mensch es ist, den sein Freund mit mir betrügen möchte. Peinlich ist es mir.

Und dann sinniere ich so – die beiden haben alles, was ich mir für diese Phase meines Lebens immer gewünscht hatte: eine Partnerschaft, einen schönen Hund, keine finanziellen Sorgen. Dann sehen sie auch noch ausgesprochen gut aus dabei. Das einzige, was dieses Licht ein bisschen dimmt ist eben die Tatsache, dass (mindestens) einer der beiden ein bisschen ausbrechen möchte. Mit mir.

Am frühen Abend sitze ich am Landwehrkanal, mir gegenüber die schönste Frau, die ich kenne, die zugleich meine Agentin ist. Wir reden über unsere Herkunft, unsere Arbeit, unser Berlin-Erleben. Und ich stelle fest, dass mir auf dem Weg, den ich gerade gehe, außer Geld nichts fehlt. Dass ich den nächsten Schritt der Laubahn alleine tätige, das gehört sich so, das passt. Ich könnte mich als „Single“ bezeichnen und mir damit schlechte Laune machen, aber viel zutreffender ist, dass ich für alles offen bin, wenn der richtige Zeitpunkt kommt.

Als ich John Grant sah, wurde mir klar, dass in der Außenwahrnehmung jemand, der gerade in keiner Beziehung ist, nicht etwa als einsam rüberkommt, sondern als verfügbar. So sehe ich mich auch, selbstwahrnehmend. Wenn ich das Heidi erzähle, wird sie stolz sein. Mit Recht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert