PENNIES FROM HELL

Gestern Mittag die absurdeste und lustigste aller Panikattacken gehabt. Der übliche Ort – Supermarkt, Schlange. Drei Leute vor mir, viele mehr hinter mir, und auf Hüfthöhe eine Stimme.
Kleiner türkischer Junge, der es nicht gelernt hat, Abstand zu halten, man bringt es ihnen nicht bei, müssen Sie mal drauf achten, wenn Sie ein Mutter-Sohn-Team im Supermarkt treffen: Mutter ratlos an einem Regal, Sohn mitten im Gang oder distanzlos drängelnd in der Schlange, meist mit Accessoire Schokoriegel o.ä., wie gestern. Egal – Stimme von unten: „Darfisch ma vor, ey?“
„Nö.“
Fassungsloser Blick unten. Panikattacke oben. Wahrscheinlich, weil die Umstände so albern waren, war die Attacke runtergefahren, kaum dass ich im Auto saß. Was normalerweise 20 Minuten dauert, funktionierte hier in 5. Und die Trigger-Kombi war so leicht zu lesen: Geld, Schlange, böser Junge (nicht ich). Mit bösen Jungs fing alles an, da war ich in dem Alter wie das Kind gestern, die Angreifer kaum älter. Und gestern hab ich mich gewehrt, „Nein“ gesagt. Kleiner Schocker für die Seele. Das mach ich jetzt öfter. Mütter, erzieht Eure Kinder gut! Sonst setzt´s eine Tracht Glam. Horror-Kinder sind nicht umsonst ein strapaziertes Sub-Genre des Fantastischen.

(Panikattacke und lachen müssen ist so ähnlich wie lachen und weinen gleichzeitig. Kommt sehr sehr selten vor, aber hat etwas Befreiendes.)

3 Gedanken zu „PENNIES FROM HELL

  1. Roulette

    Das ist echt niedlich, Glam – wohlwissend um die Schwierigkeit solcher Situationen. Wenn so ein Moment von kindlicher Absurdität durchscheint (hier geradezu ein Kind) dann stellt sich diese Schmerz/Glücksbalance ein, die dazu in der Lage ist, eine schmerzliche Erfahrung zu lindern. Aber ich bin ja auch ein Fan des Absurden – durch und durch. 🙂

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