Recherchen führten mich an unsere kulturelle Wurzel. Wie immer, wenn das passiert – sehr sehr selten – frage ich mich, ob außer mir noch niemandem aufgefallen ist, dass Altes und Neues Testament irgendwie keineswegs zusammenpassen. Die haben in der Fortsetzung wirklich nur die eine Storyline übernommen. Der Erlöser wird kommen. Und in Teil 2 ist er da. Der hätte es soviel einfacher gehabt, wenn er ein bisschen Brimborium-Treatment á la Altes Testament bekommen hätte. Sechsflügelige Seraphim um ihn herum, die nonstop „Hallelujah“ singen. Dennoch. Das Erscheinen, Verschwinden und Wiederkehren-Muster hat sich kulturell tief eingeprägt, ich weiß das, weil ich auch gerade ein Sequel verfasse, das ähnlich operiert.
Wo ich schon bei den Seraphim war, wollte ich auch wissen, was es mit den Cherubim auf sich hat. Und was sucht eigentlich die Putte in der Kunst? Wo flog sie her, was macht sie da überall und was will sie uns sagen? Nachdem ich diese Fragen beantwortet fand, konnte ich meine Recherchen für den Tag abschließen und fand mich am Abend einer Echtleben-Putte gegenüber. Im Kreise von Kitty Koma, Strike, dem J. und Mlle Modeste konnte ich einmal mehr das Kind F. bestaunen, das eine enorme Zufriedenheit und Zuversicht ausstrahlt und mit dieser Ausstrahlung auf seine Umgebung abfärbt. Baby gucken ist das neue „Dancing Queen“ singen.