Eine Abkürzung durchs Gebüsch nehmend das Lieblingsboot geschrottet. Hat aber dennoch 3 Stunden auf dem Wasser ausgehalten, nur war an schlafen nicht zu denken, das schien dann doch etwas risky, wenn die Außenkammer blubbert. Das Zweitboot aus dem Garten am Elvirasteig abgeholt und nach Hause gefahren. Nach dem „Gold Finch“ von Donna Tartt kann man eigentlich keine Bücher mehr lesen, weil es vielleicht der perfekte Roman ist. Aber vorgestern, als ich den seltsamen Roman über Marilyn als KGB-Agentin, dessen Namen Sie wirklich nicht wissen müssen, in der Wohnung vergessen hatte – den neuen Jojo Moyes gekauft und der liest sich ganz ausgezeichnet, wenn auch Sujet und Form nicht mit Tartts Meisterwerk zu vergleichen sind. Es ist schon sehr praktisch, wenn man, was Literatur angeht, ein breites qualitatives Spektrum zulassen kann.
Den Abend am Paul-Lincke-Ufer geradezu ibizenkisch verbracht. Essen, Trinken, mehr essen, mehr trinken, nachbestellen. Die wunderbare G. aus HH wieder in town, die ebenso wunderbare N., hinzu kamen dann noch die Amerikanische Nachbarin und ihre Schwester. Wir waren wohl etwas laut, aber gaben gutes Trinkgeld, was auch deshalb möglich war, weil nur die Hälfte aller Bestellungen auch in Rechnung gestellt wurde. (Normalerweise weise ich auf so etwas hin, was mir endlos Punkte beim Getränke Hoffmann eingebracht ha, wo ich jetzt immer Cola-Gläser, Veltins-Armbanduhren und mal ne Flasche Wein geschenkt bekomme.) Aber in einem Restaurant, wo auf jedem Tisch ne brennende Kerze steht*, und in dem ich ein „Nein“ auf die Frage bekomme, ob ich wohl Streichhölzer oder ein Feuerzeug bekommen könnte, da überlasse ich die Rechenarbeit gern der Bedienung.
Schöner Abschluss für eine Urlaubswoche, in der ich mich gerade darüber entspannt hatte, dass ich kein Geld verdiene, wenn ich nicht arbeite und gern noch ein paar Tage drangehängt hätte.
*Nein. Erstens stirbt da jedes Mal ein Matrose und dann sind die in umständlichen Verhältnissen untergebracht gewesen. Aber zählen tun die Seemänner.