GLAMOURDICK IN PORNSVILLE, Teil 1

Jetzt, wo der Begriff des „Posaftes“ in der Blogosphere etabliert ist, fühle ich mich auf den Plan gerufen. Da meine Porn-Beichte umfangreich ist, gibt´s sie als Mehrteiler, wie von der Piratin angeregt.

Wir schreiben den Sommer 2003. Das ist in etwa die Zeit, in der der Glamourdick zum Glamourdick wird und das kommt nicht von ungefähr. Zunächst einmal benötigt der Dick ein Pseudonym für einen beliebten schwulen Dating-Server und da ihm Glamourpuss zu pussig ist, wird der GlamourDick geboren. Sein Geschlechtsteil pseudonymisch zu ironisieren (oder ironisch zu pseudonymisieren) hat jedoch mehr als ein simples Wortspiel zum Ursprung. Der Dick blickt im Sommer 2003 auf eine mehrjährige Zusammenarbeit mit einer Porno-Queen zurück, doch war die Zusammenarbeit bis dato hauptsächlich öffentlichkeitsdienstlich. PR, PR, PR Dahlings.
Im Rahmen der Public Relations landet der Dick eines Tages mit der Queen bei einer Veranstaltung im Schwulen Museum, Berlin. In einer penetrierenden Podiumsdiskussion unterhält sich die Queen mit schwulen Pornomachern und einer Theaterschauspielerin über (echten, d.h. ungefaketen) Sex im Film. Nach der Veranstaltung und einem Besuch im Schwulen Museum, in dem eine steife, dicke, riesige Mappe gefüllt mit Bewerbungsschreiben von Porno-willigen potentiellen Cazzo-Darstellern ausliegt, sitzen die Porno-Queen und der Dick bei zwei Latte Macchiato mit Aldi-Süßstoff im Bica am Chamissoplatz zusammen.
„Das hätte ich nicht gedacht, dass es so viele potentielle schwule Darsteller gibt.“
„Habt Ihr eigentlich schon schwule Filme produziert?“
Die filigrane Blondine (Kleidergröße 32-34) mit dem üppigen Busen, der in ein knapp geschnittenes Versace-Oberteil gedrängelt wurde, schüttelt den Kopf. „Bislang haben wir schwule Filme nur eingekauft und weiter vertrieben.“
Auch der Dick nippt an seinem Latte und schaut die Blondine bedeutungsschwanger an, sie rührt unterdes konzentriert in ihrem Kaffeeglas, doch die Saccharin-Tablette wird sich nicht lösen: sie ist im Schaum gefangen.
„Es scheint ja wirklich viele interessierte Amateure zu geben.“
„Im Grunde müsste man die doch nur zu nem Casting einladen und die Kamera draufhalten.“
„Wie Deutschland sucht den Superstar.“
„Und mit den Gewinnern dreht man dann die nächste Staffel.“
Und aus dieser in ihrer Schlichtheit brillanten Idee soll ein vierteiliges (zählt man den Piloten mit) Soft-Machwerk von entlarvender Lächerlich- und zwanghafter Peinlichkeit entstehen, über dessen weiterlaufende Entstehungs- und Umsetzungsgeschichte die Queen und der Dick heute noch in alles andere als Ekstase geraten.

17 Gedanken zu „GLAMOURDICK IN PORNSVILLE, Teil 1

  1. frankburkhard

    der zusammenhang zwischen dem veranstaltungsnamen und einem betrüblichen ereignis dortselbst war mir bisher nie aufgefallen … ich nannte zu der zeit nämlich noch eine sehr teure brille mein eigen, eine brille deren inbesitznahme mich zur ratenzahlung nötigte und zu deren herstellung mindestens raumfahrttechnologie nötig war, eine brille deren bügel und alles dermaßen flexibel war- wie die beine des darstellers, den ich gerade aus dem nebenraum, where the action is, geräusche machen höre, die auf ein großes lungenvolumen schließen lassen. diese brille also befand sich in meiner tasche, die sich wiederum auf der bank befand, auf der man die beiden protagonisten auf dem foto sitzen(!) sieht und bis heute habe ich die zierliche pornoqueen im verdacht, daß sie persönlich mit ihrer box meine weltraumbrille zersqueezt hat. unabsichtlich garantiert und vermutlich auch unbemerkt, aber immerhin. seitdem geh ich mit einem dioptren zuwenig durchs leben denn eine solche investition kann ich für persönliche bedürfnisse nur einmal pro dekade machen

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  2. bittersweet choc

    ich bin das in einer kurzen heiratspause (standesamt is over, ich geh erst zum kaffee wieder hin).

    fabelhaftes bild. you look very pretty and beautifully tanned 🙂

    danke für deinen schönen kommentar bzgl. des mitbewohners, da habe ich auch noch was dazu geschrieben. grüss ihn bitte (herrgott, ich hab seinen namen vergessen, alzheimer-me).

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  3. schroeder

    sie rührt unterdes konzentriert in ihrem Kaffeeglas, doch die Saccharin-Tablette wird sich nicht lösen: sie ist im Schaum gefangen.

    genau so hab ich mir Porno-Outings immer vorgestellt .-)… herrliche Details!

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  4. glamourdick

    @frank:
    immer kommst du mir mit dieser brille. zwei jahre jetzt schon. wenn du nicht soviel vermeintlichen gratissekt geschlürft hättest, dann wär die brielle vielleicht auf der nase geblieben, wo sie als brille nun mal hingehört. und ich zweifle nach wie vor daran, dass meines oder das gesäß der queen mit deiner captain-kirk-brille je in berührung kam… und nun werd ich wieder als jemand dargestellt, der einen fotografen erblindet durch die welt taumeln lässt. echt nicht.
    und, sag mal – was hast du eigentlich mit dem geld von der versicherung gemacht?
    @schroeder:
    ja, manchmal geb ich mir mühe.
    @choc:
    toby heesst er.

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  5. frankburkhard

    hoho, brrrauner, ruhich…
    deine box hatte ich doch nie im verdacht, die tasche war immer da wo die dolly saß. mit dem vermeintlichen gratissekt haste natürlich recht. und mit dem versicherungsgeld hab ich eine miete bezahlt oder was anderes unentertainendes aber notwendiges (schätz ich). erinnern kann ich mich nämlich nicht. und jetzt lad ich erstmal die nächsten 800 pornobilder aus der kamera runter. obstfrei. aber mit fickmaschine. aus metall und zahnrädern und schwungwerk oder wie auch immer sowas heißt.

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  6. glamourdick

    REPLY:
    frage mich, ob ich pornodoras box nicht vielleicht doch lieber geschlossen hätte halten sollen. zumal ich gerade an deinen mixer denken muss und mich frage ob in eurer küche auch ein entsafter steht. oh mann. wenn man einmal mit dem posaft-thema anfängt…

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  7. glamourdick

    REPLY:
    bernd das brot fliegt. der kann bei nickelodeon weitermachen als „bernd, das fliegende brot“.
    wir haben die gläser nicht nur nicht selbst ausgetrunken.sie wurden auch nicht von uns bezahlt (zunächst.) es wurde von uns erwartet, sie zu bezahlen (bzw. deren inhalt), obwohl wir explizit EINGELADEN worden waren und die flaschen nur so heranflogen (wie bernd).
    und weil wir diese kellnerische maßnahme sehr „big eden“ fanden haben wir folglich nie wieder die „squeezebox“ aufgesucht. schade eigentlich, denn musik und crowd waren sehr lustig.
    außer uns war noch der ereignishorizont dabei, der hat am meisten getrunken, was ihn nicht davon abhielt das obige foto zu schießen.

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  8. glamourdick

    REPLY:
    er ist ein mann mit vielen talenten. und zwei armen. einer rechts, einer links. evolutionär schlau durchdacht.
    zuletzt sah ich fliegendes brot, als ines sch. den golden-toast-laster über die klippe setzte, aber dazu mehr an einem anderen tag.

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