GLAMOURDICK IN PORNSVILLE, Teil 3

Lesen Sie heute: viel Drama, wenig Sex.

Binnen weniger Wochen und nach zähem Ringen um jeden Beteiligten (es waren immerhin 6 TV- und Pornowillige, gut bestückte, attraktive, nicht uneloquente Homosexuelle aufzutreiben), lag eine Endauswahl von Kandidaten vor, die zunächst von der ausführenden Produktionsfirma komplett verworfen wurde. Erster Unwille zwischen den Format-Erfindern und den Umsetzern wurde laut. Der Fernsehsender bestand auf einen 15minütigen Piloten, der den geplanten Drehverlauf nicht nur störte, sondern umwarf. Durch den neuen Zeitplan musste der Plan, parallel einen Hardcore-Porno zu drehen, verworfen werden. (Außerdem waren erst 6 willige Akteure gefunden worden – zuwenig schon für einen Porno.) Das formelle Konzept der Sendung, von der man nun als Show sprach, ging ebenfalls in die versierten Hände der ausführenden Produzenten, wo es mehreren Vergewaltigungen unterzogen wurde, was Dick und die Queen allerdings erst zwei Tage vor Drehbeginn erfuhren, denn solange brauchten die Produzenten für die Erstellung des (einseitigen) „Drehbuches“.
Wenn der Pilotdreh noch halbwegs harmonisch verlief – ein Interview mit dem Darsteller Leeroy verlief amüsant, interessant und spritzig – entpuppte sich schnell, dass zwischen Produktion und Redaktion (denn dies war zu diesem Zeitpunkt noch Glams Job) keine gute Stimmung zu erzeugen war. Nach zufriedener Abnahme des Produktes durch den TV-Sender bekam Glam einen Telefonanruf, in dem er erfuhr, dass er seinen Job los war. Sauer, aber nicht völlig unerleichtert rief er die Queen an.
„Die haben mich rausgekantet.“
„Wenn die Dich nicht wollen, mach ich auch nicht mit.“
Es sind solche Momente, in denen dem Dick das Herz aufgeht.

Der ganz frisch entstandene Diskussionsrahmen ermöglichte es Glam, an der Produktion weiter zu arbeiten. In der Funktion als Dialogue-Coach für die Porno-Queen. Und weil seine Verhandlungsposition ausgesprochen günstig war( „Ohne mich keine Queen“), nahm er freudvoll die neue Position ein. Unter der Voraussetzung, dass er das gleiche Gehalt beziehen würde wie als Redakteur. Obwohl die Produktionsfirma zustimmte, war sie nicht glücklich über diese Konditionen.
„Das neue Konzept ist Schrott, aber wenn wir es nicht verantworten müssen, was soll´s? Hauptsache die zahlen pünktlich.“ Ein weiterer Fall von zu früh gefreut.
Hatte ich erwähnt, dass es der Produktion keineswegs behagte, einem Dialogue-Coach, (der in den folgenden Drehtagen ausserdem gratis als Spin-Doctor für die grottigen Moderationen in Erscheinung treten sollte) ein Honorar zu bezahlen, dass dem Erzähler noch rückblickend ein süffisantes Lächeln auf die Lippen zaubert? Ja, ich hatte es erwähnt. Aber die Wiederholung macht aus emphatischem Grunde Sinn.

Note by the author: Mit den Erektionen (und einigen weiteren Details) geht´s übrigens los in Teil 5. Aber vielleicht poste ich morgen einfach Teil 4 bis Teil 4, 8 damit die Penis-Googler auf ihre Kosten kommen (und ihnen die Erektion im Hals stecken bleibt). Wenn ich gewusst hätte wie lang das Porno-Beichten-Ding wird (sorry, no pun), hätt ich´s mir vielleicht überlegt. Aber nur vielleicht.

Ein Gedanke zu „GLAMOURDICK IN PORNSVILLE, Teil 3

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