TRUE TALES OF TERROR: EAST-GERMANY 2005

Sommer 2005. Ein charmanter Badestrand in Mecklenburg Vorpommern. Wasserklatschen, Kinderschreie, der Geruch von Piz Buin und stockigen Badelaken. Ein Klingeling macht mich aufmerksam auf einen Wanderer mit kreuzförmigem, blütengeschmückten Wanderstab, der eine Kette mit Holzscheibenanhänger um den Hals trägt. Wieder klingelingt er. Eigentlich unnötig, denn unmittelbar hinter ihm folgen ungefähr zwei Dutzend weitere Wanderer, welche der gleiche Holzscheiben-Anhänger-Schmuck ziert. Haben die christlichen Wanderer in einem Gemeinsamkeitsritual einen Baum zersägt? Sie nähern sich vom Waldweg und marschieren über den Strand zum Waldrand empor, lächeln freundlich (naturbreit), entledigten sich ihrer Kleider (Baumwollfasern) und gehen kollektiv baden. Es scheinen Westler zu sein, a) wegen des christlichen Wanderstabes, b) weil sie Badezeug tragen (Ossis baden nackt). Das ist auch ganz gut so, denn die jüngsten Wanderer mögen so um die Mitte 60 sein.
Bleiche Haut auf welkem Fleisch. Gut, dass sie an Gott glauben.
Ebenfalls anzurechnen: der konsequente Verzicht auf Nordic-Walking-Sticks.

7 Gedanken zu „TRUE TALES OF TERROR: EAST-GERMANY 2005

  1. luckystrike

    Dein stock und stab geben mir zuversicht ringe-dinge-ding-dong
    du läßt mich wandern auf grünen auen ringe-dinge-ding dong
    könnte fast ein beitrag für den grand prix sein…

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