Aus der Distanz hat es schon wieder etwas sehr belustigendes: ein Saal, in dem 200 Menschen mit den unterschiedlichsten Frühstücksgewohnheiten sitzen und darauf warten, dass der entkoffeinierte Kaffee und die Antidepressva kicken. Das alles noch vor Aufstehenszeit, 7.30 Uhr, denn um 8.15 ist bereits Appell. Da wird dann erläutert, ob Rudern stattfindet oder wegen des Dreckswetters ausfällt (fuckit, wegen des Ruderns habe ich mich für dieses Haus entschieden!), ob Frau Dr. H. wieder gesund ist, und dass um 8.45 Depri in der Aula ist, gefolgt von TSK (Training Sozialer Kompetenz).
Da sitzen sich beim Frühstück also eine brandenburgische Verwaltungsfachangestellte, ein Polizist aus Eberswalde, eine Berliner Karstadtverkäuferin (Karstadt Wedding), ein gestrandeter TV-Schrott-Autor und noch eine Polizistin gegenüber. Reden übers Wetter und ob der Zusammenbruch des neuzugegangenen Vergwaltigungsopfers („Die Finger wollten sie mir abschneiden, die Schweine – mit einer Kneifzange!“) noch in zumutbarem Rahmen war. (Es steht 3 zu 2). Und nach dem Frühstück geht man eine rauchen und auf der Heulbank mit Seeblick werden bereits die ersten Tränen des Tages vergossen. Das ist Monika. Auf Monika ist Verlass. Denkt man. Und dann werden ihre Medikamente umgestellt und eines Morgens strahlt sie mit dem Wolken um die Wette.
kranke welt. traurig.
der fall monika zeigt: es empfiehlt sich immer, ein paar gute antidepressiva im haus zu haben…
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ich habe mein johanniskraut vor ein paar wochen abgesetzt und stelle fest – keinerlei änderung.
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because you’re eternally happy, dear. no need for johanniskraut.
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kennt man hier das wort „schacke“? so eine habe ich nämlich, eine leichte. das ermöglicht mir die wertschätzung von glückseligkeit und die komplette hingabe daran. aber anders kenn ich auch. aber da halte ich mich ungerner auf.
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krank, ja. aber in behandlung.