THE DEATH OF A DISCO DANCER

disco
(Skailight and Glam getting ready to disco.)

Anfora, Ibiza-Stadt in den frühen Morgenstunden des 2. Juni. Es ist eine stark geschminkte Nacht, eine Nacht mit Sex und eine Nacht mit absurder Musik. Der Laden ist vollgepackt mit schwulen Europäern in Ekstase. Den freien Eintritt verdanken wir Mlle Corinne. Alles schön, alles leuchtend. Heads bangen zu einer Neuaufnahme von „Total Eclipse of the Heart“ und wieder kennt keiner den Text außer dem Chor „turn around bright eye – every now and then I fall apart“ usw. Etwas rauscht an meinem Körper vorbei, ich drehe mich um und sehe einen Spanier auf die Tanzfläche fallen und reglos liegen bleiben. Kommt wohl öfter vor, denn es wird allgemein weiter getanzt. Meine Augenbrauen tanzen eine Sorgenfalte. Ich bücke mich zu dem Abgestürzten, tätschele ihn in eine Bewusstseinsebene, die der meinen (noch nicht sonderlich betrunkenen) ähnlicher ist, helfe ihm auf und die Treppe hoch. Jemand greift nach ihm, stützt ihn und bringt ihn fort. Eine halbe Stunde später sehe ich ihn im Eingangsbereich zusammengesunken sitzen. So richtig bei sich ist er immer noch nicht. Ich gehe mich erkundigen und schaue in irritierte Gesichter, an denen meine drei Sprachen abperlen. Als wir eine Stunde später den Laden verlassen, ich in diesem Fall ziemlich ernüchtert, ist die Traube um den Gestürzten vor dem Laden. Offenbar hofft man, dass sich alles von selbst wieder einrenkt, dass die Mischung aus Ecstasy, Ketamin, Liquid E, Crystal Meth (whatever) und Alkohol in ihrer Wirkung nachlässt. Ich will noch einmal zurückgehen, einen Krankenwagen vorschlagen, aber tue es nicht. Erinnere mich an den Tag, als ich aus dem Roses auf die Straße knallte, obwohl ich diesen Sturz, bei dem ich mich wie durch ein Wunder nicht verletzte, nur vom Hörensagen kenne – that´s Ecstasy. Nur sehr schwer zu dosieren. Sometimes it kicks, sometimes it kicks you.

The death of a disco dancer
Well, it happens a lot ‚round here
And if you think Peace
Is a common goal
That goes to show
How little you know

The death of a disco dancer
Well, I’d rather not get involved
I never talk to my neighbour
I’d rather not get involved
Oh …

Love, peace and harmony ?
Love, peace and harmony ?
Oh, very nice
Very nice
Very nice
Very nice
…But maybe in the next world

(The Smiths)

7 Gedanken zu „THE DEATH OF A DISCO DANCER

  1. diagonale

    Mit Alkohol, Nikotin und gelegentlich ’ner Tüte kann ich noch umgehen. Alle anderen Drogen rufen bei mir beim bloßen Gedanken eine absolute Abscheu hervor.
    Dein Eintrag bestätigt mir meine Ängste… und die Geschichte einer guten Bekannten, die nach einer Nacht mit Extacy am nächsten Tag 8 Stunden lang wegen einer Hirnblutung operiert wurde… und danach 6 Monate völlig aus dem Leben katapultiert war… und SIE hatte noch Glück!

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  2. larousse

    Skailight? Den kenn ich doch…! Wie wunderschön klitzeklein ist die Welt, daß man beim gemütlichen Feiertagsbloglesen sofort auf bekannt Gesichter stößt – Grüße von Gina an Kai und die Isla Blanca (Anfora inklusive) – und nachträgliche Geburtstagswünsche an Dich, unbekannter Glam (o;

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  3. larousse

    Bleibt er die Saison über? Dann seh ich ihn im Juli + August – Tanit sei Dank! Werde öfter bei Dir reinsehn – wer weiß, vielleicht ist unser gemeinsamer Bekanntenkreis größer, als wir ahnen… (o;

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  4. glamourdick

    REPLY:
    er reist morgen schon wieder ab.
    ich denke mal, dass wir andy kennen und tobi und claire. am i right? small island 🙂

    und in den nächsten tagen gibt es noch ein bisschen ibiza-berichterstattung. stay tuned! (außerdem will ich die tage andy einen blog basteln.)

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