Ich habe eine Menge Kartons mit und ohne Datumsaufschrift in meinem Arbeitszimmer stehen. Darin viele Jahre meines Lebens: Postkarten, Briefe, Einkaufszettel, Rechnungen, Mixtapes, Visitenkarten. Manchmal, meist um irgend eine Wartezeit zu überbrücken, greif ich russisch-roulettig in einen hinein und fördere so etwas zu Tage: Ein Zettel, ca. 5 x 10cm, darauf in mir unbekannter Handschrift:
„… geduldig und verständnisvoll. Ich weiß ja, dass es schwierig ist mit mir. Aber glaubst du nicht, dass es sich lohnt? Ich bringe Dir soviel Zuneigung entgegen, wie ich es nie wieder werde tun können. Bitte belüge und betrüge mich nicht, sei lieb zu mir und unterstütze mich. Dein Dich ewig liebender A.
P.S.: Was kann ich denn dafür, dass der liebe Gott mich zu einem Mann gemacht hat, den die Weiber nötigen, dass er mit ihnen schläft? Du bist doch trotzdem der Beste.“
Und ich habe keinen Schimmer, um was es da geht.
das fühlt sich ja komisch an beim lesen. Fast schon entfern vertraut. Hach, ich sollte auch mal wieder stöbern 🙂
so ist das mit dem ruski-roulette, man weiss nie, was bei rauskommt.
irgendwie klingt es ausredemaessig.
ziehen sie jetzt einmal wöchentlich fur uns was aus der box?
REPLY:
vielleicht nicht in regelmäßigen abständen. und vielleicht nicht immer nur aus der box, denn auch in alten terminkalendern wohnen bizarre ereignisse und nachträglich fragwürdige entscheidungen.
da fällt mir ein, dass ich gar keine terminkalender mehr besitze. außer meiner wohnungstür, die ist immer voller post-it´s. (kann man allerdings schlecht mit sich tragen).
sounds like it is water long ago flown under your bridge
REPLY:
ich habe mittlerweile einen verdacht. das ist vielleicht gar nicht meine brücke.
Russisches Emotionalroulette. Mmmh. Wäre auch was für mich und meine verstaubten Kartons. Meine Terminkalender reichen aber nur bis 1997 zurück.
REPLY:
der zettel erscheint mir gar älter zu sein. er ist auf papier der „westfälischen transport-aktien-gesellschaft“ verfasst; eine info, die auch nur miss marple etwas bringen würde.