Festzustellen, dass man nach zehn Stunden Arbeit an zwei Arbeitsstätten kaum noch instande ist, eine Frage mit einem schlichten Satz zu beantworten. Dass danach zur Entspannung die Entspannung fehlt und die Themen des Tages durch die Fernsehbilder blitzen. Dass es möglicherweise eine dumme Entscheidung war, freundlicherweise einen Job zu übernehmen, der schlechter bezahlt ist als der, für den man eigentlich vorsprach, um jemandem aus der Patsche zu helfen und jetzt in der Falle sitzt und beide Jobs erledigt, zum Preis von einem (dem schlechter bezahlten), und das ganze noch Halbzeit, damit der Arbeitgeber Stunden spart. Und dann, wenn man nach 14 Stunden auf den Beinen das Büro verlässt, ein Stirnrunzeln erntet und die Frage „Hast Du das und das schon erledigt?“ Wozu man tatsächlich nicht gekommen ist, weil man viersprachig (und nur dreier Sprachen mächtig) zwei Dutzend Menschen kommunikativ jonglieren musste einfach nur noch antworten möchte „Ich bin seit einer Stunde weg“ und einem stattdessen nur die blöde Ausrede „um die Uhrzeit erreich ich dort niemanden mehr“ über die trockenen Lippen perlt. Später dann festzustellen, dass dort wirklich nur bis 18h das Büro besetzt war. Und die ganze Zeit geht einem das erste Telefonat des Tages nicht mehr aus dem Kopf. „No, I´m sorry – you can´t speak with Allen. Allen died on March 26th from meningitis.“ Allen war 24.
Puh. Beim letzten Satz vergißt man vor Schreck alles, was davor an Text stand.