Supermarkt, Samstag vormittag, Harz. Ungeschminkt und mit blödem Halbblond stehle ich mich zwischen den Regalen entlang, den Blick auf die Auslagen gerichtet (wenn ich niemanden sehe, sieht mich auch niemand, das spart mir Fragen wie „Na Glämmer, wie geht´s wie steht´s in der Hauptstadt?/ steht Berlin noch?/ Ach, Dich sieht man aber auch nicht mehr oft hier?“).
„Halloooooo?“ Eine kleine Frau um die 60 spricht mich an.
„Ähm, ja?“
„Sie sind doch der Herr Dick, nichwahr?“
„Ähem, ja.“
„Ich bin die Frau Soundso, die Tochter von der Frau Soundsoseinemutter. Wir ham doch immer zwei Häuser weiter gewohnt. Und als Kind bin ich immer bei Ihre Oma gewesen, wenn geschlachtet wurde. Ach die kleinen Zicklein, die taten mir immer so Leid. Und Ihre Oma hat gesagt „Monika, Du kannst ein Zicklein mitnehmen“, aber das wollte doch meine Mutter nich. Und was ich sagen wollte – ich habe zwei von Ihre Bücher. Das andere hab ich leider nicht mehr gekriegt. Wären sie wohl so nett und könnten Sie-„
Und holt ein kleines feines Notizbuch aus der Handtasche und hält mir einen Kugelschreiber hin. Und während mir das Blut nur so ins Gesicht schießt und ein 40-jähriger an uns vorbeigeht, den ich als einen der Schläger wiedererkenne, die mir in meiner Kindheit immer vor der Tür auflauerten, schreibe ich „Für Monika Soundso, mit herzlichen Grüßen, GlamourDick.“ My fifteen minutes. At last.
wont be the last
Ich sehe schon, Sie haben mich in der Verkleidung der Frau gar nicht erkannt… toller Trick, was?
Ich merke, dass ich noch viel zu wenig in der Glam-Materie stecke.
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das ist, objektiv betrachtet, noch gar nicht soooo lange her. aber dann wieder doch. und eigentlich muss man darüber nicht viel wissen, zumal ich heute viel besser schreibe als damals.
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i don´t really need fame. the money will do.
lese ich jetzt erst. des ja süß.
REPLY:
aber herr rob, Sie hätten sich doch nicht verkleiden brauchen… keine falsche scham!