Ich liebe gute Horrorgeschichten. Noch lieber mag ich die sehr sehr seltenen gut erzählten Geistergeschichten. Ein Motiv, das es wirklich in sich hat ist für mich das des Spukhauses. Sooooo viele Möglichkeiten! Wenn ich dissertieren würde, dann über das Motiv des Spukhauses in der englischen und amerikanischen Literatur.
Zur Zeit lese ich das sehr unterhaltsame Werk Creepers von David Morrell. Er stattet seine Spukhaus-Erzählung mit Actionelementen aus, und zwar knackig. Das tröstet ausgezeichnet über die eigentliche literarische Qualität des Werks hinweg. Yes, „Creepers“ is trashy. Aber in etwa so trashy wie ein perfekter, schäbbiger, kleiner, fieser Horrorfilm, den man zwanghaft wohlig schaudernd bis zum Ende anschaut
Das Gefühl eines Spuks, einer Verwunschenheit, einer Heimsuchung (wenn auch in einem letztlich „realen“ Kontext) hat niemand besser umgesetzt als Georges Franju in „Les Yeux sans Visage“. Er bietet uns sogar zum (gewissermaßen) verfluchten Haus noch einen verrückten Professor und eine Filmschöhnheit, wie es sie vorher und nachher nie wieder gegeben hat, an utterly utterly sad beautiful doomed woman. Diesen Film und insbesondere sein schaurig-brutal-lyrisches Finale vergisst man nie wieder, er bleibt einem im System wie ein Schatten auf der Lunge.
Further reading:
House of Leaves (das Buch selbst ist ein Spukhaus)
The Shining (I mean – KUBRICK! I mean RRRRRREDRRRRUM)
362, Belisle Street (keine große Literatur, aber packend)
Bellefleur (große Literatur und packend, wenn man die Kapitel über den Eremiten einfach nicht liest.)
and, of course: Coldheart Canyon (Hollywood Gothic Horror Erotica)
bellende hunde in kellern verheißen nichts gutes. coldheart canyon ist ein tolles buch…
REPLY:
frauen, die nicht laufen oder gehen sondern gleiten – brandgefährlich!
hmm, habe noch nie eine spooky story gelesen, fällt mir auf. gibt’s da auch diese stellen, wo menschen ängstlich „wer ist da?“ fragen, kurz bevor sie entweder ein gruseliges ende nehmen oder gerettet werden müssen ooooder sich zumindest zu tode erschrecken? (nein, nicht doch! nicht da hinein gehen! OH MEIN GOTT!)