ELFENKLATSCHEN oder SUCHTARBEIT

Das Nichtrauchanleitungsbuch von Carr finde ich übrigens völlig überbewertet. Mir ist in Erinnerung, dass er ständig von der inneren Bestie spricht, der Rauchgier also, und ich kann mir nicht vorstellen, dass es gesund ist, eine kleine schwarze Bestie im eigenen Körper zu visualisieren. Dann hätte man sich den Krebs ebenso gut mit dem Rauchen holen können. Was mir hilft:
– es gibt kaum etwas, das durch tiefes Durchatmen nicht ein klitzekleinwenig erträglicher wird.
– ans Geld denken
– dass sich mein Zahnfleisch ungeräuchert schon nach einem Tag besser anfühlt.
– dass ich für das Oralerleben keine Alternative suche, wie Kaugummis oder Mohrrüben oder so. (Außer Blasen).
– dass ich etwas so Irrationales wie das Rauchen, das ich immerhin 25 Jahre getan habe, durch eine Entscheidung einfach sein lassen kann. Jeden Tag, den ich das durchhalte, bin ich ein Gewinner. Was ich da noch alles für Entscheidungen treffen könnte…
– ich denke an meine Tante L. Ich hatte mich immer gefragt, weshalb ihr Mund irgendwann so eingefallen wirkte. Das kann schon mal passieren, dass das Zahnfleisch schwindet und die Dritten bei einer Schwerstraucherin dann etwas anders sitzen als das normale Gebiss.
– dass es für mich absolute höchste Zeit war. Ich meine, wenn selbst Amy Winehouse in Rehab geht…

Und wenn ich jetzt dieses Ziehen spüre, das dem Anzünden einer Genusszigarette vorausgeht, dann stelle ich mir Tinker Bell vor, wie sie mit dem Arsch wackelt, um Aufmerksamkeit zu gewinnen, und dann geb ich ihr einen Klapps auf die Finger und atme tief durch.

7 Gedanken zu „ELFENKLATSCHEN oder SUCHTARBEIT

  1. timanfaya

    ich habe das ja auch mal 20 jahre lang sehr hochprofessionell betrieben. mein persönlich größter ansatz zum aufhören war die eigene freiheit der entscheidng. ich „rauche“ ja immer noch, aber sehr sehr wenig und gezielt (also so 10 stück pro monat).

    mein tipp für die ersten wochen: laufen. bis die lunge platzt. und wenn man doch noch „was spüren“ will: ein frisches schwarzes[!] airwave zerkauen und tiiiiieeeeeef einatmen. kein scherz, das hilft …

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  2. glamourdick

    REPLY:
    ich will ja nicht gleich der beste aller nichtraucher werden und auch noch marathonrekorde brechen. aber in der tat hat man auf einmal mehr zeit.

    was mich gerade am stärksten betrifft: müdigkeit. vielleicht fang ich mit amphetaminen an. oder doch erstmal kaffee.

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  3. lore.berlin

    28.01.2007 letzte Kippe nur halb geraucht.

    Durchhalten !!! Durchhalten !!! Durchhalten !!!

    Ich glaube an Dich, Du schaffst das !!!

    Tipps habe ich leider keine….:(

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  4. raketenprinz

    heute glaubt ja niemand mehr dem prinzen, dass er mal rauchte. und zwar stark. so schwarzer-krauser-mäßig, dem herzhaft-männlichen-tabakgenuss-den-vorzug-gebend-stark. minimum 20, eher schon 30 bis 40 zigaretten/tag.

    er schaffte es damals nicht ohne orale ersatzbefriedigung, aber stärkster antrieb war klar: die freie entscheidung. you can be anything you want to be! even nichtraucher!

    da braucht’s keine weiteren tipps.

    oder doch, einen kleinen: ganz oder gar nicht. binärer genuss. sonst fängt man so schlechend wieder an.
    wenn also in einigen monaten in rauchender umgebung die gier auf nikotin packt, dann nicht schnorren, sondern gleich selber kaufen, ne ganze packung. und nicht mädchenstärke, sondern gleich die volle dröhnung.
    da kann man dann von null auf 20 zigaretten in einer durchsoffenen nacht irre viel spaß haben. und am nächsten morgen den hang-over des lebens. sodass man an die dinger für die nächsten wochen bestimmt nicht mehr denkt.

    also kurz: bleiben sie stark, lieber glam. sie sind es doch eh schon.

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