I, GLAM, THE PASSENGER

Mit Reisen ist es ja bei mir so: ich habe da aufgrund meiner kleinen Phobien vieeeeeeel verpasst. Das Reisen an sich fand ich immer erschreckend, nicht aber das woanders-sein. Das Hinkommen eben, diesen Viehtransport. Vielleicht habe ich mir über die phobischen Jahre ein grundlegendes Interesse an, bzw. eine Neugier nach Orten und Sehenswürdigkeiten ausgeredet. Ausgefühlt.
Woimmer ich hingekommen bin: wenn ich dort mit netten Menschen war oder wenn ich dort auf nette Menschen traf, dann fühlte ich mich ausgesprochen wohl. Das gilt für ALLE Orte. Selbst Düsseldorf, denn Düsseldorf fiel auch unter „Reisen“. (So wie Prenzlauer Berg.)

Was ich aber schon immer spannend fand: Reisende. Travellers. Menschen, die sich überall eine Heimat machen können, für ein paar Tage oder auch Jahre. Und davon gibt es in Berlin ja so einige. Deshalb, fühldachte ich, muss man aus Berlin vielleicht gar nicht so oft weg, außer im Februar, wenn sich der Winter klamm auf die Seele legt und man einfach nicht mehr will und kann, wo man jederzeit einen Sonnenflieger besteigen würde, wenn man es sich denn gerade leisten könnte.

The Sights of the World – das ist für mich wie klassische Musik. Ich bin nie herangeführt worden. Wenn ich aber die Polonaise aus „Eugen Onegin“ höre, dann erwischt sie mich und ich rausche grandezzend vor mich hin. Mein persönlicher Grand Canyon war der Westwood Memorial Park, Marilyns Grab. Ansonsten hatte ich keine Reisepläne und da bin ich nun schon gewesen. Aber auch die Salzinsel auf den Kapverden, von denen ich kaum wusste, dass es sie gibt, die hat mich betört. Es gibt bestimmt millions of more sights to behold. Und ich müsste mich nur aufraffen und etwas reicher werden. Fürs Erste werde ich mir ein paar Couchsurfer einquartieren und mal schauen wie das so ist. Vielleicht den Filmfreak aus Argentinien, der der erste war, der mich zu sich einlud – verlockend, aber bis auf weiteres nicht finanzierbar.

Und, mal schauen – eines Tages nehme ich dann vielleicht die noch viel verlockendere Einladung nach Neuseeland an.

5 Gedanken zu „I, GLAM, THE PASSENGER

  1. glamourdick

    REPLY:
    das kann nicht mehr lang dauern mit der teleportation. 1990 gabs ja beispielsweise auch noch kein internet. also jedenfalls noch nicht so richtig.

    ich mach dann einen teleportations-salon auf. mit nagelstudio, tattoo-parlour und bräunungsbank.

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  2. Manniac

    Aber auch hier in Australien ist es schön. Könnte nur gelegentlich etwas wärmer sein und weniger regnen.
    Das Problem mit dem Reisen vs. Ankommen kenne ich. Ich reise gerne und einigermassen viel, aber das lange Sitzen im Flugzeug ist für mich eher ein notwendiges Übel, als ein Erlebnis.
    Im Gegensatz dazu finde ich das Herumfahren mit dem Auto wieder sehr spannend – das liegt aber daran, dass ich im Auto im Gegensatz zum Flugzeug, selbst bestimmen kann, wo’s lang geht, und wann ich aussteige, um eine Pause zu machen 🙂
    Grüße aus Melbourne!

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