BEHIND THE SCENES WITH DISCO GLAM or FROM BORCHARDT TO BRANDENBURG

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Die Pornoqueen und ich haben gemeinsam schon viele absurde, skurrile, haarsträubende, bestürzende, witzige und peinliche Ausflüge unternommen. Zu den schmutzigsten Erlebnissen zählte ganz klar die Frankfurter Buchmesse, zu den schönsten eine Taxifahrt mit Elefant in Zürich. Über unseren persönlichen Prager Frühling habe ich hier bereits geschrieben, über viele andere Trips nicht. Aber es ist eigentlich auch egal, ob man jetzt mit Dolly über den Ku´Damm marschiert, einen TV-Dreh absolviert oder eine Pressekonferenz abhält – allem wohnt ein gewisses surreales Moment inne, denn man ist mit einem Menschen unterwegs, den jeder kennt, der einen Fernseher besitzt und zu dem jeder eine Meinung hat, die er in der Regel revidiert, sobald er sie trifft. Dolly is a doll. Und als sie mich fragte, ob ich Lust habe, mit ihr ins Borchardt zu gehen und anschließend in einer Brandenburger Discothek einer Autogrammstunde beizuwohnen, da dachte ich – alles besser als noch einen Abend lang fünf Folgen einer Lieblingsserie am Stück zu schauen und mich mit spanischem Chardonnay müde zu trinken.

Also lecker Bratkartoffeln im Borchardt gegessen (ich), Dolly Filet Mignon, Champagner auf´s Haus. An den exquisiten Umgangsformen des Maitre und des Besitzers Freude gehabt, die beiden sind von einer Verbindlichkeit, dass mich ihr Erfolg nicht wundert. Die gleiche Freundlichkeit und Verbindlichkeit legen sie auch an den Tag, wenn ich ohne Dolly dort bin und das macht einen guten Gastgeber aus, dass man sich willkommen fühlt, well cared for, und so gerüstet bekam ich auch einen Red Bull vom DJ, als wir in der Brandenburger Disco angekommen waren. Ich revanchierte mich mit einer Zigarette, die wir draußen vor der Tür rauchten, die ins Schloss fiel, so dass wir ausgesperrt waren, was jetzt nicht so praktisch war, schließlich war der ja da zum Platten auflegen und ich um Dolly zu begleiten. Aber er kannte sich auf dem Areal aus und so stapften wir durch die Brandenburgische Finsternis und er sagte
„Vorsicht – als ich hier letztens lang bin hab ich mich genau hier-„
Da schlug ich auch schon auf und rutschte auf dem Erdreich ein weites Stück bergab voran „auf die Fresse gelegt, ja ja, ist halt eine harte Scholle!“ konnte ich den Satz vervollständigen. Aber schnell hatte ich mich wieder aufgerappelt und in null komma nichts waren wir wieder in der Disse bei den Jugendlichen.

Ich wünschte ich könnte jetzt böse, spitzfindig und pointiert über die Brandenburger Landjugend herziehen. Ja, es gab Mädchen mit unglücklichen Haarfarben. Und auch ein zwei Jungs, die ihren neuen pubertären Duft noch nicht so unter Kontrolle hatten. Aber alles in allem waren das okayishe Kids, die sich ans Nichtrauchergebot hielten, so dass der Saal nach Energydrink und Disconebel roch und nicht nach Kotze und Kleiner Feigling, wie ich vorurteilsvoll erwartet hatte. Und nur ein krass ekliger Typ, der auf Tatschen bedacht war, aber von den Bodyguards allein durch strafenden Blick eines Besseren belehrt wurde. Sogar zwei drei total sweete Erscheinungen, wo mir jetzt wieder ein Mädchen aus dem Borchardt einfällt, das in meinem Blickfeld saß und mir ein unschlagbares Lächeln schenkte, einfach so. In Brandenburg bekam ich wenig Lächeln geschenkt, aber meine Funktion war auch irgendwie auf die Uhr zu schauen, finster zu blicken und hormonelle Menschen davon abzuhalten von allen Seiten auf Dolly einzustürzen.

Und ich weiß – Samstags bloggen ist ein bisschen wie gegen den Wind pissen – man hat nur selber was davon – aber wenn ich diese Seite hier für den Leser betreiben würde, dann hätte ich sie schon hunderte Male dicht gemacht.

17 Gedanken zu „BEHIND THE SCENES WITH DISCO GLAM or FROM BORCHARDT TO BRANDENBURG

  1. luckystrike

    erstmal bin ich ja froh, daß du im ganzen stück zurückgekommen bist…
    beruhigend daß es nicht so schlimm war, wie wir vorher phantasiert haben!
    aber das mit der getränkekollektion machen wir trotzdem, schließlich wollen wir ja auch mal reich werden!

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  2. luckystrike

    REPLY:
    kaum gibts was zu saufen, kommt auch schon die larousse um die ecke!
    willkommen, gönnen Sie sich einen „kleinen pimmel!“ der SL ist noch nicht öffentlichkeitstauglich.
    prösterchen!

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