NO PARAMOUNT NEED

Ich kann grad nicht so wie ich will. So ähnlich ging es auch Frau Klugscheißer und der wunderbaren Schwadroneuse. Bomec ist ebenfalls abgetaucht und Frau Choc hat auch gerade wichtigeres zu tun, als zu bloggen. Bei Spango ist es still. Ein anderer geschätzter Internet-Autor mailt, dass mit seinen Exzessen auch seine Beiträge abgenommen haben.
Timon und Schroeder stellen ihre Blogs immer wieder ein, kaum, dass man sie verlinkt hat. Meine Blogroll hat jeden Bezug zur Aktualität verloren und ist mehr so ein Denkmal an andere Zeiten. Kaum taucht man jedoch bei Facebook oder Twitter auf, da rühren sich selbst die Verschollenen. Aber ich habe es schon desöfteren gesagt. Für Twitter hat mir das Alphabet zu viele Buchstaben und Kombinationsmöglichkeiten. Ich habe dort nur einen Account, weil ein Text von mir dort verlinkt war und ich wissen wollte, von wem (es war Frau Fragmente); und ich verstehe bis heute nicht, was es bedeutet, wenn mir jemand bei Facebook einen Schneeball zuwirft oder einen Kristall offeriert. Die ganze Pseudovertrautheit der sozialen Netzwerke geht mir auf den Sack. Aber vielleicht habe ich auch einfach Couchsurferinnen überdosiert oder bin der romantischen Messages überdrüssig, die mir unrealistisch veranlagte Anfang-20er-Romeos senden, die beim ersten Date, des Altersunterschieds angesichts dann doch einknicken und ihre Blütenblätter abschütteln.
Bloggen war eine Gegenentwurf zu diesen einsilbigen, vordergründigen Medien. Bloggend konnt man opulentere Einsichten liefern, Bilder gestalten, die Hinblicke und Einblicke gewährten. Eine Darstellung und Selbstdarstellung, die hinausgeht über das Glam-ist-jetzt-Fan-von-Heath-Ledgers-Joker oder Glam-ist-jetzt-mit-Tante-Ilse-befreundet. Was auf Facebook noch fehlt sind noch so Ankreuzfelder. Willst du mit mir gehn?
Ja
Nein
Weißnich

Der eingehende Satz beschreibt am Besten meine augenblickliche Schreibsituation. Wenn ich würde wie ich wollte, dann wäre das hier noch jammeriger, als es eh schon ist. Und das will ich weder mir noch den Lesern zumuten. Ich bin frustriert mit der Landschaft, trotz einiger interessanter Neuzugänge, die, wie es auch hier mal üblich war, ihre kleinen Zirkel hegen und pflegen. Und ich bin enttäuscht von denen, die mich jetzt nicht mehr lesend teilhaben lassen. Aber auch hier setzt gerade Schreiblustlosigkeit ein, was allerdings nur Lebenswirklichkeit spiegelt. Wie wenn man zu lange auf der Party geblieben wäre und der Kater kommt schon vor Ort auf.

9 Gedanken zu „NO PARAMOUNT NEED

  1. schroeder

    REPLY:
    Ich kann Dich schon verstehen, Glam … aber gerade die von Dir angeführte Besonderheit des Bloggens, das quasi echte „Socialising“, das Kennen[lernen] der Menschen dahinter, verlangt von mir, mehr [Zeit] als ich dem Internet zu geben bereit bin. Da ihr [Du und einige andere] dieses aber verdient, mache ich mich dann des Öfteren gleich komplett aus dem Staub. Weiß [zur Zeit nicht] nicht, wie ich das anders handhaben sollte.

    [edit] grml … wieder falsch plaziert den Kommentar .-)

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  2. brittbee

    und icke, wenn ich mir schon mal einen halbseitigen kommentar, mit querverweisen, emotionalen ausbrüchen und diffamierungen der halben blogosphäre abringe, werde einfach… rausgeschmissen. kommentar gefressen. kriegs nicht nochmal zusammen. bleibt nur die offlineversion am 31. (oder?) frust allüberall. ach glammy, schulterzucken geht aber immer. selbst wenns lächeln nicht mehr looft.

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  3. kittykoma

    sie sprechen mir aus der seele. als ihr neukölnnstinktnachkotze-post so spät am tage kam, dachte ich: och nö, bitte jetzt keine sendepause.
    auf der anderen seite ist es frustrierend, über die dinge, die einen grade wirklich bewegen, nicht schreiben zu können. (da könnte man sich auch gleich mitm nackten a… auf den breitscheidplatz stellen.) siehe meinen blümchen- und-bienchen-text von gestern abend…
    twitter ist nicht mein ding. ich will mich ja nicht in erster linie unterhalten, sondern texte schreiben, die vielleicht dann grundlage für eine unterhaltung sind.

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