ES IST NICHT ALLES HIGH SCHOOL MUSICAL

Dieser Bericht einer Jugend auf dem Land las sich sehr vertraut. Die Erinnerung an ähnliche Erlebnisse drückt mir aufs Gemüt. Und es ist nicht so sehr die Dummheit und Penetranz des CDU-Artikels zum Thema „Eindämmung“ von Homoexualität, der mich betroffen macht, sondern die Vermutung/Befürchtung, dass es in diesem aufgeklärten Lande auf dem Lande noch heute ganz genau so abgeht. Mit 11 denkst Du nicht, Du bist machtlos, Du bist es. Und die Jahre von 11 bis 18, die können sich ganz schön strecken. Für Jungschwule Großstädter mag es insofern etwas besser sein, als dass es Anlaufstellen gibt, aber early Teenage wird wohl immer die Lebensphase der Konformität und Ausgrenzung bleiben. Ich würde gern mal Zac Efrons Agenten sprechen. (Aber vielleicht übernimmt „Twilight“ das Identifikationsangebot für Teenage-Außenseiter, blöd nur, dass es so wenige Vampire gibt, mit denen man sich über die homophoben Arschlöcher hinwegsetzen kann.)

Siehe auch, was mich heute vor drei Jahren bewegte.

8 Gedanken zu „ES IST NICHT ALLES HIGH SCHOOL MUSICAL

  1. timanfaya

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    nebenher – für mich – interessant: ich wußte garnicht, dass man mit 11 schon schwul sein kann. soweit ich mich erinnere war ich mit 11 irgendwie … garnix! (o;

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  2. timanfaya

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    ich wüßte nicht, dass ich mit 6 überhaupt schon etwas wußte …

    obwohl das nicht wirklich stimmt. kinder machen in jungen jahren viel mehr ferkeleien, als man da gemeinhin öffentllich drüber spricht. seit einigen jahren sind kinder und sexualität ja thematisch getrennt, frei nach dem motto „es darf nicht zusammen sein, was nicht zusammen sein darf“. das ganze hat natürlich auch einen sehr ernsten hintergrund. wenn man sich jedoch mal ehrlich mit mitmenschen unterhält kommt man durchaus zu der erkenntnis, dass es nicht erst mit 16 im schritt zieht.

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  3. avviso

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    ich war 4 oder 5. und meine eltern mussten deswegen in die sprechstunde zur kindergärtnerin, weil christoph und ich „unanständig“waren.

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  4. timanfaya

    in meiner mit hausmännern, schwulen und sonstigen normalitäten versetzten heilen kleinstadtweltdenke bin ich immer wieder angekotzt entsetzt wenn ich so etwas mitbekomme. eigentlich „denke“ ich ja, dass es so etwas nicht mehr gibt, denn irgendwie ist das alles noch nie ein thema für mich gewesen. aber das ist der immer wieder fatale fehler der vertauschung von wunschdenken und realität, vor der man als nichtbetroffener gerne mal die augen verschließt.

    einmal könig von deutschland sein. nach meiner abdankung und wiedereinführung der demokratie hätten etwa noch 10% der bevölkerung das wahlrecht …

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  5. glamourdick

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    survival of the fittest ist vermutlich die basis. und obwohl die selbstmordrate unter schwulen teenies im vergleich zu heterosexuellen vermutlich immer höher sein wird – wir werden ständig nachproduziert. meist sogar von heten. perfide, gell?!

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  6. raketenprinz

    wir emanzipierten schwule mit unseren aufgeklärten heterosexuellen freunden müssen immer, IMMER wissen, dass wir in einem kleinen, selbsterkämpften ghetto der halb-freiheit leben.
    draußen gibt es nur two types of straight people: those that hate you to your face and those that hate you behind your back.
    und deshalb müssen wir immer offen und offensiv schwul sein, uns wappnen und kämpfen.
    und wenn jemand von einer schwulen eingreiftruppe weiß, die gemeinsam trainiert und den nahkampf lernt, damit man die heteroarschlöcher krankenhausreif prügeln kann, die einen von uns angegriffen haben: ich bin dabei. denn auch wenn der 175er abgeschafft ist: uns schützt im zweifel niemand. noch nicht einmal die eigene familie.

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