SHUTTER ISLAND

„Shutter Island“ ist so fantastisch wie seine literarische Vorlage und hält alles ein, was sein Trailer viel verspricht. Je weniger man über die Handlung weiß, desto besser ist man vorbereitet für einen schaurig schönen Film, der zeigt, was wirklich „gothic“ ist. Zieht Euch warm an, Vampire und Werwölfe, Scorsese bringt gothic zurück, wo es hingehört – in den Kopf, weshalb die Geschichte auch in einer sehr sehr düster gemalten Irrenanstalt auf einer abgelegenen Insel spielt. Ein Sturm macht die Rückkehr von der Insel unmöglich, ein Verschwinden, Schocks, Terror, Fluchten, Friedhofskapellen – der Film hat alles, was Glams Schauerherz begehrt.

Ich war nie ein Fan von Scorseses Filmen – klasssisches Männerkino, vielleicht ist mir daher einiges entgangen, ich werde es nachholen. Denn in „Shutter Island“ ist Scorsese ein Meister, der jede Seite des Buches abbildet, ausmalt, auferstehen lässt, in Bildern, die man nicht vergisst. Einiges erinnert an Hitchcock, die Zitate reichen aber noch weiter zurück bis ins Hollywood der 30er. „The most dangerous Game“, „The Old Dark House“, „The Uninvited“. Tod Browning 2010. Ein moderner Film in der Tradition Edgar Allan Poes, mit Farbfilmbildern von finsterster Schönheit, die komponiert sind mit einer Sorgfalt, wie es sie nur sehr selten gibt. Ein Film, der nachklingt und einen zwingt, ihn sich mindestens noch ein zweites Mal anzuschauen.

7 Gedanken zu „SHUTTER ISLAND

  1. brittbee

    ich fand ihn auch ganz toll. kann dir nur raten, deinen vorsatz in die tat umzusetzen und scorses arbeiten eine zweite chance zu geben. ich brauche für seine filme (anders als dieses mal) in der regel zwei, drei anläufe. gangs of new york fand ich bei der premiere doof. aviator auch. beide hab ich dann im nächtlichen fernsehprogramm für mich entdeckt.

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  2. pringle

    bis auf „departed“ läuft es mir bei der erwähnung diverser filme des „großmeisters“ kalt über den rücken.

    casino: langweilig
    kundun: aus dem kino gerannt (bin ich nur 2mal, der andere film war irgendwas mit tango in schwarzweiß)
    bringing out the dead: hat mir den 21. geburtstag versaut
    gangs of new york, aviator und taxi driver: nach einer halben stunde eingeschlafen.

    the last temptation of christ war auch nur wegen der musik (bester fick-soundtrack ever! scheiß auf den filmtitel!) von peter gabriel gut.

    und nochwas off (this) topic: dank dir aus tiefstem herzen für die umfassende berichterstattung rund um airen und die kleine rotzgöre. unfassbar, das ganze.

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