„REDE MIT MIR, DAMIT ICH DICH SEHE“*

Eine mögliche Zusammenarbeit, bei der ich mich frage, warum ich nicht früher darauf gekommen bin. Je länger ich darüber nachdenke, desto noch wohler fühle ich mich bei dem Gedanken, aus meiner geparkten Tätigeit aufzubrechen und mich wieder in die Arena zu begeben. Und dass dies ohne große Sorge geschen kann, möglicherweise, hat maßgeblich mit der Dame zu tun, um deren Projekt es geht. I am intrigued.

Als ich die Münchner Telefonnummer auf dem Display sehe, denke ich, dass es sich um meine wunderbare zukünftige Mitbewohnerin handelt, die ab morgen für ein paar Monate hier logieren wird, um für einen Dokumentarfilm zu recherchieren. Die ich unter anderem deshalb so absolut wunderbar und Glam-WG-tauglich befand, weil vieles an ihr mich an die oben erwähnte Dame erinnert. Parallelen in der seelischen Energie. Aber dann ist es jemand ganz anderes am Telefon, eine Dame in einem Verlag, den ich sehr schätze, Renommé GALORE, und die mich informiert, dass sie meinen Schauerroman schaurig schön findet, aber einen kleinen Änderungswunsch hätte. Das Herz sinkt, dann nennt sie den Vorschlag, ich überlege –

„Das hat Ihnen doch sicher das Herz gebrochen, oder?!“ fragt meine Agentin eine halbe Stunde später.
„Nein“, sage ich, „denn sie hat Recht. Und zu sagen, dass die Geschichte stark genug ist, um auf diesen einen Effekt zu verzichten, war der beste Weg mir klar zu machen, dass sie recht hat.“ Diese Seite heißt ja auch nicht Overglamourdick.
„Herr Dick, ich freue mich so für Sie – Glückwunsch!“
„Noch nicht, Frau Agentin, ich muss doch erst einmal ändern und dann schauen ob die Änderungen funktionieren – aber DANKE, denn ohne Sie wäre es nie dazu gekommen.“
Und so ist es. She did a hell of a job. (Und übrigens alles unter bürgerlichem Namen, ganz jenseits von Lit.Blog-Hype und Glamourdick-exposure.)

Und weil es ja immer in drei Akten geschieht (dies waren schon 4 eigentlich) – im Film so in 90 Minuten – bei mir hat´s einen ganzen Tag gebraucht, komm ich von der Arbeit nach Haus und finde in meinem Briefkasten, das sind die kleinen Metallkästen mit Namensaufschriften, die in Hausfluren hängen, wo Sie sich immer schon gefragt haben – Was IST Das?? – fand sich ein Brief von Frau T. Und sie schreibt wie sie lehrte – elegant, edel, und mit Charme, Tiefe und Verbindlichkeit. Und mit Freude, von mir gehört zu haben. Das ist der krönendste Moment an diesem Tag, dass sich über diese lange lange Zeit ein Verständnis plötzlich wieder herstellt, dass diese Lady, die sie war und ist, sich noch genau so an mich erinnert, wie ich mich an sie. „In alter Verbundenheit grüßt sie herzlich S.T.“ Ein Treffen in diesem Sommer. Spätestens.

Ich komm mit dem Akte-zählen nicht hinterher. Aber bei mir läuft es eben nicht immer so sortiert. Also – the Bomec has landend und es ist eine Freude, ihn als neuen Nachbarn zu haben. Bomec-Baby, good you´re back und Happy Birthday!!

* Sokrates, aus dem Brief von Frau T.

8 Gedanken zu „„REDE MIT MIR, DAMIT ICH DICH SEHE“*

  1. kittykoma

    allein der gedanke, aus der sicheren parklücke auszuscheren und wieder im fließenden verkehr zu fahren, setzt rundherum eine menge in bewegung.
    schön.

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