LYRICAL BALLADS oder THAT CLUMSY GOODBYE KISS

Privatdichtung von Romantikern. Eigentlich Strikes Thema, der hat dazu eine fantastische Magisterarbeit hingelegt. Freitagabend in Glam Gardens, ein heterosexueller Mallorciner und ein schwuler Berliner geben sich ihre selbstverfassten englischsprachigen Liebeslieder zum Lesen. Und während ich lese verfolgt mich ein Satz von Rilke, der etwas mit Sehnen zu tun hat, „und doch ist dieses Sehnen“ – wo war das noch her? Briefe an einen jungen Dichter? Nein, ein Gedicht. Und irgendwann stell ich fest, das war nicht Rilke, das war Georgette, in einem Gedichts-Dialog aus dem Jahr 1998, eine Replik auf einen Text von mir, der der Antwort kaum standhält, weshalb ich ihn zu posten mir spare. Und es war nicht „Sehnen“, es war „Ahnen“.

„Und doch ist dieses dunkle Ahnen
Nur eine Farbe aus der Liebe Kelch
Auf dessen Grund man eine Antwort wähnt.
Aus Fragen sind gewebt der Melancholie Farben
Und sie sind in des nächsten Kusses Sturme bald verweht.
Geliebte Augen wirken oftmals wie ein Spiegel
Den wir ansonsten, so gewöhnt, zur Seite legen
Doch dieser Spiegel lebt und lacht in seinen Zügen
Und wird durch Deiner Liebe Blick geprägt.
Drum liebe – sei verwegen!
Auf alte Wege kannst Du nun nicht mehr zurück.“

(Georgette Dee)

2 Gedanken zu „LYRICAL BALLADS oder THAT CLUMSY GOODBYE KISS

  1. luckystrike

    Mir sind die lebenden Romantiker auch viel lieber, die von damals säßen ja heute auch eher in Lederbars, statt sich von der Natur entrücken zu lassen. Meint jedenfalls Eleanor.

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