GLAMEN

Eine mir unbekannte Pfarrerin schreibt mir. Sie bedauert meinen Austritt aus der Kirche. Und will einmal klarstellen, dass die Kirchensteuer nicht allein auf die Gehälter für PfarrerInnen verwendet wird, sondern durchaus auch wohltätigen Zwecken zugeführt würde. Mein Beitrag würde nun fehlen. Ob ich mir im Klaren sei, dass nun, nach meinem Austritt, eine kirchliche Trauung oder ein kirchliches Begräbnis nicht mehr möglich seien? Dass mit der Trauung – well, mir wäre eh keine kirchliche Trauung möglich, da die Kirche ein Problem damit hat, gleichgeschlechtliche Menschen zu trauen. Was das Begräbnis angeht – ich habe Strike gebeten mir irgendein Schaufenster zu mieten, wenn es soweit ist. Dann gab es noch eine Seite mit Kirchenaustrittsgründen zum Ankreuzen für die Statistik. Die Option „mein Gottbegriff passt in keine Religion“ fehlte. Ebensowenig „Nur weil mir Jesus als Gottes Sohn kulturell aufoktroyiert wurde, gelingt es mir immer noch nicht, ihn als solchen zu akzeptieren.“ Desweiteren bin ich in die Kirche eingetreten worden, als ich noch keine Entscheidungsgewalt hatte, wurde unter der gleichen Bedingung konfirmiert und es ist meiner Trägheit anzuschulden, dass ich nicht schon mit 18 die Entscheidung zum Austritt getroffen habe.

6 Gedanken zu „GLAMEN

  1. kittykoma

    Schaufenster? Wie darf ich mir das vorstellen? Als Marilyn-Plastinat?
    Ich will Diamantring. Würde doch gut als girls best friend an den platinierten Finger passen.

    Antworten
  2. ada vanwegen

    Mir fehlen noch die die Optionen: „Gott ist tot.“ und „des Wartens auf ‚Godot‘ müde“ oder „ich habe aber vier Backen“.

    Aber als Heidin habe ich diesbezüglich vielleicht viel zu wenig Hintergrundwissen.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert