Not yet. (Only rebel hearts get this one.)

Und nu ist der G wieder da, noch dazu solo, und wir latschen über den Boxi-Flohmarkt, es wird viel Polnisch gesprochen, aber nicht von uns, wir sprechen wenig, zeigen mehr so auf Gegenstände. Er flirtet (nicht mit mir). Wannimmer ich in einem Fenster oder einem Spiegel einen flüchtigen Blick auf mich erwische fühle ich mich alt und hässlich. Aber das ist ja noch gar nix. Beim Kaffee in seiner Wohnung zeigt er mir Bilder vom Ex. Den müssen sie sich in etwa vorstellen, wie wenn ein Rehkitz und Audrey Hepburn verschmelzen. Mit einem Hauch Bruce Lee. Wenn man sich die beiden zusammen vorstellen sollte – Sweetie overkill. Was sag ich. Sweetie Chainsaw Massacre. Jetzt fühle ich mich prompt noch älter und hässlicher, lasse mir davon aber nicht die Laune verderben, wenn es doch Krähen zu füttern gibt, die sich über mich freuen. Und neue Medikamente zu testen.

So erlebe ich am eigenen Leib, wozu Lindsay Lohan immer son Aufstand macht. Wenn die das gleiche nimmt wie ich – Hellya! Also trippe ich versehentlich in den Abend, klopfe bei der amerikanischen Nachbarin, ob die mich mal überprüfen kann. Der Strike hatte mir schon am Telefon ein voll druff attestiert. Alle Farben sehr intensiv, und im Handtuch im Bad erkenne ich eine Teufelsfratze. Nein, da war jetzt nicht wirklich Satan drin, aber der Faltenwurf formierte eine 1A Fratze. Erhöhte Sensitivität. Aber so war das vielleicht bei Johanna von Orleans auch ursprünglich. Stimmen aber keine. Außer von den im Raum anwesenden. Ich starre fasziniert eine Kochsendung, bis ich merke, dass es eine Kochsendung ist, die gar nicht so viel Aufmerksamkeit verdient. Dann zappe ich rüber zu Precht, der mit Sarah Wagenknecht philosophiert. Der bringt mich auf ein sehr angenehmes Level von plötzlich-alle-Zusammenhänge-verstehen, wie man es sonst nur vom Kiffen kennt. Und schwupps ist das Wochenende vorbei.

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