Bei diesem jungen Mann klingelte Ende 1961, Anfang 62 das Telefon. Am anderen Ende der Leitung eine amerikanische Schauspielerin, die ihm freundlicherweise die markante Nebenrolle in ihrem aktuellen Spielfilm anbot. Darin wäre er ein Schiffbrüchiger gewesen, der nach 5 Jahren allein mit ihr auf einer einsamen Insel gefunden und in die Zivilisation zurückgebracht wird, in der die Zeit nicht stillgestanden ist. Sie treffen an dem Tag ein, an dem sie offiziell für tot erklärt wird und ihr „Witwer“ das Aufgebot für seine neue Ehe bestellt. Der entzückende junge Mann aber wollte aus nicht nachvollziehbaren Gründen gar nicht in Marilyn Monroes „Something´s got to give“ mitspielen und so ging die Rolle an ihn. Ganz schön ähnlich, gell? Ebenso ähnlich – Gardner McKay aus dem Video oben verfolgte seine Hollywood-Karriere nicht weiter und wurde stattdessen ein Abenteurer und Schriftsteller. Zu seinen Veröffentlichungen zählt unter anderem der Horror-Thriller „Toyer“. Sein Kollege Tom Tryon verabschiedete sich ebenfalls aus dem Filmgeschäft. Zum Einen, weil ihn Regisseur Otto Preminger systematisch zerstört hatte, zum Anderen, weil das Leben als closet-Homo-Starlet im Hollywood der frühen 60er kein Angenehmes war. Er wurde stattdessen Schriftsteller und lieferte u.a die Hollywood-Gothic Vorlage für Billy Wilders „Fedora“, und den Horror Thriller „Harvest Home“. Doll, oder?
Eine Rekonstruktion des unvollendeten letzten Marilyn-Films, „Something´s got to give“ gibt es hier. („Adam“ ist der Adonis auf der Yacht.)
Hatte denn Marilyn denn überhaupt Mitspracherecht, was ihre Co-Stars anging? Vertraglich nicht, aber wie es ein ausführender Produzent mal sinngemäß formulierte – Mitsprache hin oder her. Wenn´s ihr nicht passt, dann kommt sie nicht zur Arbeit. Ich bewundere Menschen, die sich Freiräume schaffen.