Es fühlt sich nowhere near as life-changing an, wie ein Ticket für Kate Bush ergattert zu haben, aber den Standard erlebt man vermutlich nur mit sehr sehr viel Glück und höchstens ein Mal im Leben. Aber nu bin ich im Besitz eines Tickets für Rebel Heart Madonna im November und es wird das vierte Mal sein, dass ich sie live sehe. Zwei Mal Music, einmal Hard Candy – drei Mal grandios unterhalten, Voraussetzung allerdings Innenraum Stehplatz. Bei Madonna kann ich nicht still sitzen. Jetzt wissen Sie ja alle, dass ich kein 100%iger Madge-Fan bin, aber bei ihrer Musik gelingt es mir erfolgreich, die Künstlerin von ihrem Werk zu dissoziieren. Und momentan gefällt mir die Treue, mit der sie sich an ihre age-inappropriateness hält*. Ich tu das ja auch und finde es tatsächlich rebellisch, sich der Alters-Diskriminierung zu widersetzen. (Es ist natürlich ein schmaler Grat zum Jugendwahn.)
In diesem Zusammenhang „Jugend“: Gestern das erste Drittel von André Herrmanns wundervollem Debutroman Klassentreffen*** gelesen. Sehr gelacht, viel gegrinst und einfach bestens unterhalten. Der Heim-ins-Kinderzimmer-Ansatz lädt zum Mit- und Fremdschämen ein, gleichzeitig sind seine Figuren, Freunde wie Familie, liebevoll beschrieben und das mit dem bestgeschriebenen sachsen-anhaltinischen (sakt man das sso?) Accent, der es je in einen Debut-Tnüller geschafft hat. Hier ist keine Dissoziierung notwendig – Andre´s literarische Sprache ist eine Fortsetzung seiner blogreportierenden. Ich freue mich aufs Wochenende zum Weiterlesen. Alles in allem siehe oben. Und wer Vergleiche braucht – Ein Erich Kästner-Roman im Jahr 2015.
*(Meinen Arsch gibt´s auch im Internet.)
*** Schöner Freudscher, heißt natürlich KlassenKAMPF! (Aber die unzähligen Ehemaligen-Treffen entfalten eine nachhaltige Wirkmacht.)