this ´n that…

Gerade hatte ich ihn mir ein bisschen aus den Haaren gewaschen – kein Kontakt, was über kurz oder lang immer zum Erfolg des Entliebens führt – manchmal dauert es nur eben sehr, sehr lange und dennoch hat die Omma nicht gelogen, wenn sie sagte „This too shall pass“ – und es ist dann hinderlich, wenn der Kontakt rücksichtlos von der anderen Seite wieder aufgenommen wird und die Hoffnung auf ein Wiedersehen im Frühling thematisiert wird, wo er dann von seiner Reise wieder zurück sein wird. Das beigelegte Foto zeigt ihn in einem südländischen Gewässer – ich muss an Katia Kelms Glam-Skulptur denken, denn auch er schält sich aus dem finsteren Wasser. Wenn das Bild eine Überschrift hätte, sie lautete „Unverschämt gut“. Ich meine, man schickt doch jemandem, den man aufgrund monogamer Ambitionen zurückgewiesen hat, keine quasi-Nacktfotos, aber nee, aber doch, wenn einer, dann er und zwar ohne Kalkül und in reinster Unschuld. Und das ist es ja, blöderweise, was ihn mir nach all den Jahren so liebenswert gemacht hat. Mit 30 hatte ich da kein Auge für. Da erschien er mir etwas weltfremd. Aber sieht man mal, ich war es einfach nicht gewohnt, dass jemand so fast bedingungslos mit mir zusammen sein wollte. Aber ich ärgere mich für mich aktuell, nicht für mich damals. Das ist, glaube ich, im Rahmen. (Ich zeig Ihnen das Foto, wenn wir uns mal über den Weg laufen. Dann wissen Sie, was ich meine.) Jetzt liest er die Oper, „Ashby House“ mochte er sehr. Wenn Menschen, die ich mag, meine Bücher mögen, mag ich das. Bizarr, wie ein Buch für einen Leser die Welt bedeuten kann und vom Rest der Welt gar nicht wahrgenommen wird. Ich bleibe narzißtisch und blame das Cover.

„Fault in our stars“ wider Erwarten eine schöne filmische Adaption, ich hatte an der Cast gezweifelt, nachdem ich Fotos gesehen hatte, aber die beiden waren goldrichtig. „Und was hast Du Silvester gemacht?“ „Och, ich hab nen Film über zwei krebskranke Teenager angeschaut. Mindestens einer starb. Und Du?“

„Funny Girl“ von Nick Hornby gelesen – der deutsche Titel „Miss Blackpool“ ist eigentlich schöner. Wirkte, als habe er ein TV-Serien-Konzept zum Roman umgearbeitet, war aber trotzdem schön.

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