#Ohlauer, Tag NEUN (!!!) oder Nun auch Passivist

„Wacht auf“ oder „Lasst sie raus“ wir gerade skandiert. Hat in meinem Fall geklappt. Guten Morgen in Krampfberg! Der Dienstag war an Schildbürgersurrealismus nicht zu überbieten. Wir räumen nicht wir räumen doch wir haben den Auftrag zu räumen aber ätschibätschi wir sind ganz schön angepisst so als Exekutive, och schickenwa mal n richtich fettet Aufjebot rin, die sollma wat spürn die Kreuzberger Kiffer. Wieder wird eingefallen in unseren beschaulichen Block, Schüler lernen auf Demos, wie Polizeigewalt aussieht. Es geht nicht mehr um 40 Asylanten, für die ich mittlerweile, dank Aufklärung durch Mitbürger (nicht Medien) vollstes Verständnis habe. „Die Nerven liegen blank“ – ein blöder Spruch? Nicht mehr. Spätestens, als ich nach der Arbeit, wie geplant mittels Ausweismacht, eine nicht-im-Sperrbezirk-lebende-aber-von-der-Einsperrung-Betroffene einschleuse, um friedlich gemeinsam zu protestieren, merke ich, wie zittrig und abgegessen und ausgelutscht wir alle sind. Und in meinem Fall zumindest geht es nicht um existentielle Bedrohung, wie im Falle der Asylanten und der Ladeninhaber. Sie machen einen fertig. Die Politiker mit ihrem schwarze-Peter-rumschieben, die Polizei durch Einschüchtern, die Medien (Spiegel) und die Regierung, die immerhin in der selben Stadt wohnt, durch Ignoranz. Immerhin schaffen es die Tagesthemen, als eines der wenigen überregionalen Medien, einen fairen Beitrag zu senden. (Und die Tagesschau favorisiert meinen Tweet „Danke Tagesthemen, war okay“.) Was gerade wirklich hilft ist die Solidarität, das Verarbeiten der Situation durch drüber reden und nicht-hinnehmen im Kiez. Aber es zehrt. Heute also, geht es weiter. Ich rechne lange nicht mehr mit Entscheidungen, denn der letzte Tag hat gelehrt, dass auf Entscheidungen nicht notwendigerweise auch nur ansatzweise logische Konsequenzen folgen, sondern – – – irgendwas. Claire Waldoff paraphrasierend: Se boxen, foxen, golfen, steppen. Doch unter uns jesacht – se neppen.“

We´re fucked.

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